Review
Svyatogor - Doctor Veritas
Dreizehn Jahre sind diese Blackies aus der Ukraine nun schon am Start, eine gute Zahl für eine Black Metal-Band. In dieser Zeit hat man incl. dem mir nun vorliegenden Album derer drei auf den Markt gebracht. Dabei gehen sie einen etwas unkonventionellen Weg, wenn man sich die Titel der beiden voran gegangenen Scheiben ("...With Wolfish Stalk And By Wings Of Black" & "Energy - Freedom: Force Is Strong Power Is Imperious") auf der Zunge zergehen lässt, hat man schon in etwa eine Ahnung, was einen erwartet. Das kurz betitelte dritte Album fällt da schon etwas aus dem Rahmen.
Die Grundzutat der Ukrainer ist klar der Black Metal, dem man in allerlei verschiedenen Geschwindigkeiten frönt: Midtempo, Uptempo und Blastparts, alles ist vertreten. Angereichert wird das Ganze mit dem ein oder anderen Sample (auch Polizeisirenen sind zu vernehmen). Svyatogor gehen dabei auch sehr experimentell und teils auch progressiv zu Werke und scheuen auch keine stilfremden Elemente. So kommt nicht nur einmal auch ein Saxophon zum Einsatz, was dann doch zu einer recht jazzigen Note führt. Hat man dies erst mal verdaut, muss man sich durch allerlei Breaks, Tempowechsel und auch mal die ein oder andere spacige oder gar chillige Passage ("Doctor Veritas") hören. Nein, leicht machen es einem die Ukrainer sicherlich nicht. Auch in den Vocals kennen Svyatogor keine Grenzen, neben Englisch wird sich auch der russischen, ukrainischen und französischen Sprache bedient.
Svyatogor bewirken durchaus ein Wechselbad der Gefühle: erst erscheint ein Song sperrig, dann überrascht er mit treibenden, groovenden Parts, die genauso schnell wieder vorbei sind wie sie gekommen sind und urplötzlich werden hochmelodische Gitarrenriffs einfach mal so aus dem Ärmel geschüttelt, die dann jedoch wieder in jazzigen Momenten enden ("Nor Fire, Nor Sword"). Interessant, aber nicht leicht bekömmlich.