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Joey Ramone - ...Ya Know?

Joey Ramone - ...Ya Know?
Stil: Punkrock
VÖ: 25. Mai 2012
Zeit: 48:51
Label: BMG
Homepage: www.joeyramone.com

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Am 6. Dezember 1993 charterten die Dorfpunks unserer Gegend einen Kleinbus, der ca. 20 Mann nach Stuttgart bringen sollte, wo an jenem denkwürdigen Tage neben Monster Magnet und Type O Negative, beide gerade von Underground-Tips zu Global-Playern aufgestiegen, der Headliner Sisters Of Mercy heißen sollte. Alles jedoch noch kein Grund, warum wir Metalheads (Metalpunks?) auf den fahrenden Zug (Bus?) aufspringen sollten. Jener trug einen anderen Namen, der folgendermaßen buchstabiert wurde: R.A.M.O.N.E.S. ... "Ramones!" Die an fraglichem Abend stattfindende Pogo-Party konnte bis zum heutigen Tag bei keinem Konzert-Besuch des Rezensenten getoppt werden. Gespielt wurde ein Best-Of-Programm, das sich an der Loco Live-Scheibe von 1991 orientierte und während dem jeder Zwei-Minuten-Track wie eine Offenbarung abgefeiert wurde. Dieses war eines der großartigsten Konzerte, die ich je besucht habe!!!
Die Tragödie rund um eine der einflussreichsten Bands aller Zeiten - drei der vier Original-Mitglieder, Dee Dee, Johnny und Joey, starben kurz hintereinander - ist hinlänglich bekannt. Die Legende und die Songs sind jedoch genauso lebendig wie damals. Umso erfreulicher, dass es Mickey Leigh nun gelungen ist, die letzten Aufnahmen seines verstorbenen Bruders, der Ikone Joey Ramone, ganz im Geiste Joyes fertig zu stellen und auf ein Album zu packen. Was ursprünglich aus Demo-Aufnahmen bestand, klingt auf ... Ya Know? wie aus einem Guss und stellt den legitimen Nachfolger von Don't Worry About Me, das kurz nach Joeys Tod 2001 veröffentlicht wurde, dar.
Einige Stücke repräsentieren die bis zu einem gewissen Grad softere Seite des Sängers, die bei seiner Combo zwar dann und wann an die Oberfläche trat ("I Remember You", "Poison Heart", "She Talks To Rainbows") jedoch oft hinter der Fassade des Streetpunks verschwand: zu erwähnen wären in diesem Kontext die grundehrliche Hommage an Joeys Heimatstadt New York "New York City", die wunderbare Akustikballade "Waiting For The Railroad" oder der endgeniale 50s-Schmachtfetzen "Party Line". Aber keine Angst: die meiste Zeit wird auf der Scheibe gerockt; und zwar im Stile der ersten Outputs der Ramones Leave Home oder Rocket To Russia. Heißt: back to basics, wobei die Wurzeln, die bekanntermaßen im Surf Rock lagen, immer wieder zum Vorschein kommen, wie in "I Couldn't Sleep" oder "What Did I Do To Deserve You". Garstiger, bissiger, rotziger wird's mit "Going Nowhere Fast", "21st Century Girl" und auch dem ziemlich dirty daher kommenden "Cabin Fever". Zwei Neuaufnahmen von "Merry Christmas" und "Life's A Gas" (geil!) runden die insgesamt 15 Stücke umfassende Platte ab.
Auf ... Ya Know? gibt's ohne Wenn und Aber Joey Ramone pur. Jeder Fan seiner früheren Band kommt auf seine Kosten. Natürlich stellt sich ein gewisser Nostalgie-Effekt ein, aber nehmen wir den nicht gerne mit? Ich für meinen Teil kann letzteres nur mit einem deutlichen "Ja!" beantworten. Drei Dinge wären noch anzuführen: 1. Es ist gewiss, dass selbst in 127 Jahren noch Garagenbands ihre ersten Schritte machen werden, indem sie Songs der Ramones covern. 2. "Gabba Gabba Hey!" und 3. "HeyHo, let's go!!!"

Fuxx

5 von 6 Punkten

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