Review
Lullacry - Where Angels Fear
VÖ: 16. April 2012
Zeit: 44:56
Label: Scarlet Records
Homepage: www.lullacry.com
Die Finnen von Lullacry wecken in mir die ein oder andere Erinnerung. Zum einen lief bei mir das Zweitwerk Be My God von 2001 rauf und runter, zum anderen ist mir auch das geniale Konzert im Vorprogramm von Edguy auf der Mandrake-Tour noch sehr präsent. Danach legten Lullacry mit neuer Sängerin Tania Lainio und mit Crucify My Heart und Vol. 4 noch zwei durchaus passable Scheiben nach und dann war Ruhe im Karton. Ganze sieben Jahre lang! Nun ist Zeit für das Comeback, das in Form von Where Angels Fear versucht, an alte Erfolge anzuknüpfen. Ob das der Gothic-Rock-Formation gelingen wird, ist allerdings mehr als fraglich.
Aber fangen wir von vorne an. Generell ist es Lullacry hoch anzurechnen, dass sie nicht in den Operngefilden der vielen Nightwishs dieser Welt agieren, sondern eher eine angenehme, rockig-punkigere Richtung einschlagen. Gerade die etwas lauteren Songs des Albums wie das rhythmische "I Am", "Still An Angel" oder das mit dem besten Refrain des Albums versehene "Thousand Suns" machen Spaß und laufen gut rein. Das punkige "Bad Blood" gefällt ebenfalls recht gut, leidet aber an einem gewöhnungsbedürftigen Refrain. Das wirklich schöne und an Flowing Tears erinnernde "Gone Are The Days" ist ein weiterer Höhepunkt des Albums. Leider beinhaltet Where Angels Fear aber auch viele, gerade vom Songwriting her recht langweilige Songs wie etwa das dröge "Feel My Revenge" oder die zahme Halbballade "All Behind". Auch wenn sich Sängerin Tania redlich Mühe gibt, hier mit ihrer prägnanten Stimme noch was zu retten, schafft sie es doch nicht, aus den teils einfallslosen Riffs, die versuchen sollen, Melancholie zu verbreiten, große Songs entstehen zu lassen. Generell schwankt die Qualität der Lieder einfach zu sehr, um auf ganzer Linie überzeugen zu können. So bleibt ein durchwachsenes Album mit Höhen und Tiefen, das Freunde von Female-Fronted-Metal durchaus mal antesten können. Schade, schade, denn ich mag die Finnen wirklich gern, aber immerhin sind sie wieder da und wir können gespannt verfolgen, wie es weitergeht.
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