Review

Reece-Kronlund ist das gemeinsame Projekt von Bangalore-Choir- und Kurzzeit-Accept-Sänger David Reece und dem Gypsy-Rose-Gitarristen Martin Kronlund. Es kommt einem fast so vor, als ob es Mr. Reece wirklich noch einmal richtig wissen will. Nach dem schnellen Ende bei Accept wollten mehrere Projekte (Sircle Of Silence, Stream) nicht so richtig zünden, dann verschwand der Meister für über zehn Jahre in der Versenkung, nur um seit 2008 jedes Jahr ein hochkarätiges Album auf den Markt zu werfen: 2008 Gypsy Roses Another World, 2009 das Solo-Album Universal Language, 2010 Cadence, das Comeback von Bangalore Choir und nun Solid. Fleißig, fleißig!

Wie auch bei den gerade genannten Alben leben die Songs dieser Scheibe von der ausdrucksstarken, rockigen Stimme von David Reece, den man sofort an seinem kernigen Gesang identifizieren kann. Solid setzt auf genau den gleichen Trademarks auf, die schon auf Universal Language zu gefallen wussten: melodischer Hardrock mit Radioqualitäten und vielen schönen Hooklines, die man gerne mit- und nachträllert. Martin Kronlund steuert dem Ganzen kernige Riffs und einen schönen Hardrock-Groove bei, der bei "Animals And Canibals" oder "The Dead Shall Walk The Earth" durchaus an der Grenze zum Heavy Metal kratzt und Erinnerungen an Pretty Maids wachruft. Aber zu Hause sind die beiden im Hardrock und das stellen beispielsweise der treibende Opener "My Angel Wears White" oder das rhythmische "Paint The Mirror Black" klar. Was fehlt noch zum Vorzeige-Rock-Album? Klar, Balladen! Aber auch da lassen sich Reece-Kronlund nicht lumpen und liefern die 80er-Jahre-Stadioncharme versprühende Power-Ballade "I Remember You" und das joviesque "I Would".

Alles da also, was man von einem anständigen Hard-Rock-Album erwartet. Wem die anderen Reece-Scheiben taugen, der darf ungehört zugreifen und wird es nicht bereuen. Wer auf kernige Songs mit tollen Melodien steht und Mr. Reece noch nicht kennt, der sollte langsam mal einsteigen, denn der Titel sagt es ja schon: Hier wird solide und qualitativ hochwertige Arbeit abgeliefert, ohne dass man Angst vor bösen Überraschungen haben muss.

Sebbes

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