Review
Lechery - In Fire
Also hier ist wieder mal ein Klassiker in Sachen Erwartungshaltung. Und zwar bei weitem übertroffene. Denn angesichts des Bandnamens (jaja, ist eine der Todsünden, und wohl auch die coolste, die Wollust, da geht immer was, besser als die Fresserei) und des Covers (typisches Motiv, so voll hart und so) rechnete ich eher mit abstrusem Haarspray-Zeug. Aber weit gefehlt! Denn die alten Schweden (den muss man immer machen, genauso wie den mit den Dänen) rühren hier eine derartige gelungene Mischung an, dass es eine Art hat.
Nach ihrem Debut Violator aus dem Jahre 2008 zimmern die Herren um den ehemaligen Arch Enemy-Mitstreiter Martin Bengtsson nun wieder zwölf Hymnen in die Dachsparren, die sich gewaschen haben. Die Marschrichtung ist eindeutig: 80er-Metal der heftigen, aber melodischen Schule, also lassen frühe Maiden, mittlere Priest und ähnliche Freunde grüßen. Dabei gibt es tonnenweise messerscharfe Riffs, meist uptempo-Geballer und sehr sehr kompetente Vokalakrobatik zu bestaunen. Am meisten überrascht aber wohl, dass wirklich keinerlei Schwachstelle zu verzeichnen ist - alle Nummern laufen runter wie mitdenkendes Motoröl, "Mechanical Beast", "Heart Of A Metal Virgin" (jawoll hier wird textlich auch was geboten!), "Cross The Line", "Carry On" - alles gut, alles wunnebar.
So muss das sein, so muss klassisch angehauchter Metal klingen. Furios, meiner Treu!
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