Review

Aus der Ukraine erreicht mich dieses Stück dunkler Klangeskunst. Doch bevor es zum eigentlichen Review geht, heißt es doch erst mal die Tastatur anzuschmeißen, da man ja keine schwarzen (ähem) Schafe dieser Szene ein Forum bieten will. Kroda haben selbst wohl schon leidig Erfahrungen hiermit sammeln dürfen, doch entsprechende Statements auf der Bandhomepage sollten die Zweifel zerstreuen. Nichts desto trotz mussten Kroda ihren Auftritt beim Northern Lights Festival canceln, der Antifa sei dank. Da fällt mir spontan deren Engagement bei den Walpurgis Metal Days ein, als Impaled Nazarene dort auftreten sollten...

Doch genug davon, lassen wir die Musik sprechen. Schwarzpfad ist das vierte Album der Ukrainer und bietet eine gute Mischung aus viel Black und etwas Pagan Metal. Wobei sich die Pagan-Elemente rein auf das eingesetzte Flötenspiel begrenzen. Dieses bildet schon einen ordentlichen Kontrast: zarte, fast liebliche Flötenmelodien treffen auf harsche Gitarrenriffs. Das Tempo der Songs ist sehr variabel gehalten, reicht von schnellem Uptempo bis runter in unteres Midtempo, was angesichts der Spielzeit der Songs (bis auf den letzten Song, der eigentlich als Outro gewertet werden kann, überschreiten alle Songs die zehn-Minuten-Grenze) auch erforderlich ist. Als bestes Beispiel sei hier "Schwarzpfad IV (Heil Ragnarok)" genannt, dieser Song bietet alles, was Kroda ausmacht.
Trotzdem schafft es Eisenslav (der Mann hinter Kroda) nicht über die komplette Spielzeit, den Hörer bei der Stange zu halten. Irgendwann ertappt man sich dabei nachzusehen, bei welchem Song denn man eigentlich gerade ist. Textlich hat man sich der Zeit zwischen Herbst und Winter gewidmet und bedient sich dabei der Muttersprache. Da diese nicht jedem geläufig ist, sind die Texte im schön aufgemachten Digi-Pack auch in Englisch abgedruckt. Und wem die Übersetzerei ein Gräuel ist, der kann die Lyrics auf der Bandhomepage auch in Deutsch nachlesen.
Ein solides Stück Schwarzmetall.

Ray

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