Review

Hölle auch! Dazu fällt mir nun wirklich nix mehr ein. Wo soll ich dieses Album jetzt einordnen? Extremer Dark Melodic Death Metal mit Folkloreparts? Oder halte ich es einfach nur mit Hans Rosenthal, getreu dem Motto "Das war spitze". Das trifft's auch noch nicht so ganz, kommt der Wahrheit aber schon ziemlich nah. Fakt ist jedenfalls, dass die Linzer In Slumber mit ihrem Erstling ein kleines Juwel eingespielt haben, welches sehr weit oben auf den "CD des Jahres" Listen zu finden sein wird.

Wie eingangs schon angedeutet, fällt es nicht leicht die Musik von In Slumber in eine Schublade zu stecken. Die Mischung aus aggressivem Death Metal, schnellem, melodischem Black Metal und fett groovenden Dark Metal Passagen muss man gehört haben, um sich ein Bild machen zu können. Die eingestreuten Akustik- und Folkmelodien bzw. -läufe sind dabei das Tüpfelchen auf dem i und komplettieren das Gesamtbild von einem harten, gefühlvollen und mitreißenden Album. Bemerkenswert, dass die Jungs bei aller Melodie und Eingängigkeit ohne den Einsatz von Keyboards oder Samples auskommen. Der Gesang von Frontmann Wolfgang Rothbauer bewegt sich zwischen Keiffen, Growlen, Schreien sowie wenigen cleanen Passagen und fügt sich perfekt in das musikalische Gerüst ein. Hie und da erinnert mich die Geschichte irgendwie ein wenig an Peter Tägtgren und Hypocrisy.
Inhaltlich dreht sich alles um die dunklen Seiten rund um das Thema Borderline-Syndrom. Die Emotionswelt eines sexuell misshandelten und psychisch kranken Kindes wird mit wechselnden Gefühlen zwischen Hass, Selbstmitleid und Depression beschrieben. Die Gedanken eines Täters und eines Opfers sind in Form eines inneren Monologs in den interpretationsfähigen und provokanten Texten wieder zu finden.

Stillborn Rebirth ist ein mitreißendes und absolut geniales Metal Album, mit einem klaren und druckvollen Sound geworden. Menschen mit einer Vorliebe für atmosphärisch verpackte Aggression und Melancholie müssen hier zugreifen.

JR

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