Review
Fester - Winter Of Sin (Re-Release)
Das Gründungsjahr der Fester Horde datiert auf 1989. Lang, lang ist's also her, dass die Jungs dem Proberaum entschwanden und erste Lebenszeichen in Form der Demos The Introduction (1991) sowie Winter Of Sin (1992) unters Volk brachten. No Fashion Records schließlich zeigte sich für die Veröffentlichung des Debüts Winter Of Sin verantwortlich, das dieser Tage über Abyss Records zu neuen Ehren kommt.
Dem Undergroundstatus konnten Fester nie entwachsen. Vielleicht liegt es an der komplexeren Ausrichtung des Materials. Vielleicht liegt es an den im Midtempo gehaltenen Songs, die ganz selten richtig schnell werden, nein, im Gegenteil eher ziehen Fester die Handbremse an als dass sie Gas geben. Vielleicht liegt es auch an der düsteren und melancholischen Art der Musik, an der nicht wirklich überragenden spielerischen Klasse oder am schmuddeligen Sound. Egal woran es liegt, für mich ist Winter Of Sin ein großartiges Album, eben weil es nicht nur stur nach vorne prügelt, weil die Band auf ungewöhnliches Songwriting setzt und weil der undergroundige Sound ein Flair verleiht, das viele Bands vergeblich anstreben.
Angereichert wurde diese Neuauflage zudem mit einem Livetrack namens "When Darkness Confirms (Live '91)", der mit gut neun Minuten zeigt, wo bei Fester der Livehammer hängt. Das edle Digipack tut sein Übriges, um diese Scheibe nicht nur Underground Black Metal-Fans ans Herz zu legen.
Ohne Wertung