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Purgatory - Necromantaeon

Purgatory - Necromantaeon
Stil: Death Metal
VÖ: 04. Februar 2011
Zeit: 32:36
Label: War Anthem Records
Homepage: www.purgatory666.de

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Ein klein wenig haben die Herren von Purgatory damit zu kämpfen, immer wieder als Vader-Klone abgestempelt zu werden. Selbst der Verfasser dieser Zeilen konnte vor drei Jahren nicht umhin, die Polen-Walze des Öfteren zu erwähnen, als es um das Review des direkten Vorgängers von Necromantaeon ging. Allerdings bin ich schon damals nicht so weit gegangen, ihnen einen Klon-Status zu verpassen.

Anno 2011 hat sich an der groben Marschrichtung der Nossener nicht viel geändert, noch immer gibt es schwärzesten Todesmörtel auf die Ohren, der zwar wieder einmal deutlich in Richtung Polen schielt, aber auch gen Skandinavien deutet. Irgendwie klingt die Scheibe so, als hätten sich Vader und Aeon zu einer Kollaboration entschlossen und dabei noch Unterstützung von Facebreaker und Deicide erhalten. Gut, letztere haben mit den erwähnten Ländern nicht viel am Hut, aber eine grobe stilistische Richtung lässt diese Namensliste dann doch zu. Und wie schon 2008 legen sich die Ostdeutschen auch beim aktuellen Output mit Verve ins Zeug und holzen sich beeindruckend tight durchs extremmetallische Gestrüpp. High-Speed-Nackenbrecher wie "Calling The Grand Destroyers" gehen Hand in Hand mit bedrohlichen Riffwalzen vom Schlage eines "Downwards Into Unlight", Spaßmucke klingt anders und trotzdem macht die Scheibe einen Heidenspaß. Denn die Songs sind einfach gut und schlüssig geschrieben, leicht zugänglich und dennoch nicht (zu) leicht verdaulich.

Dass mir die Scheiblette so gut gefällt, liegt zu einem nicht geringen Teil am Klang selbiger, denn derart wuchtig wird einem das Soundgebräu um die Ohren geprügelt, dass einem schon Angst und Bange werden kann. Die Musik gibt dem Wörtchen "massiv" eine ganz neue Bedeutung, sie kommt nicht nur im Öhrchen an, sondern massiert die Peristaltik des Hörers gar wunderbar und wohlig. Dabei wird natürlich auch klar, dass das Quartett um Brüllwürfel Mirko nichts von seinen Fähigkeiten verlernt hat und technisch locker bei den großen Jungs mitspielen kann. Ein Kritikpunkt ist allerdings geblieben: Die gar arg kurze Spieldauer. Klar, die Mucke ist intensiv und fordert den Hörer, aber zwei oder drei Stücke hätte da locker noch auf den Tonträger gepasst, Necromantaeon ist noch drei Minuten kürzer als der eh schon recht "kompakte" Vorgänger. Auf der anderen Seite sind mir 32 durchgehend hochwertige Minuten doch lieber als derer 50, die mit einigen Längen versehen wären.

Viel Neues gibt es also im Hause Purgatory nicht zu vermelden, aber das ist in diesem Fall auch gut so. Qualitativ gewohnt hochklassig und quantitativ wie immer auf das absolut Nötige beschränkt, haben wir hier ein zwar kurzes, aber äußerst gelungenes Produkt vor uns, das auf jeden Fall in die Sammlung des geneigten Kinderfressers gehört.

Hannes

5 von 6 Punkten

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