Review
The Burning - Hail The Horde
The Burning machen Thrash. Ach nee, sie machen Groove Metal. Oder doch Metalcore? Drecks Schubladendenken, aber manchmal kann man ja nicht anders. Also sagen wir kurz, dass The Burning eine Mischung aus oben genannten Stilen ihr Eigen nennen. Viel The Haunted, etwas Pantera, ein wenig Metalcore (beliebige Band einsetzen), sogar eine Prise Entombed und fertig ist das Soundgebräu.
Das könnte denn auch etwas recht Brauchbares werden, schafft es aber nur teilweise, sich aus dem Mittelmaß herauszuheben. Dabei wäre technisch alles in Butter, denn sowohl die Produktion als auch Leistung der Bandmitglieder nötigt dem Rezensenten Respekt ab. Der Klang der Scheiblette schafft es, gleichzeitig fett zu knallen und doch roh und dreckig zu wirken, da gibt es absolut nichts auszusetzen. Da haben Jakob Bredahl und Tue Madsen ganze Arbeit geleistet. Auch die instrumentale Performance der Band gibt keinerlei Grund zu irgendwelchen Klagen. Das Schlagzeug kommt variabel und druckvoll wie immer zur Geltung, die Bassläufe röhren gar wunderbar und sowohl die Lead- als auch Rhythmusarbeit der Gitarren klingt beeindruckend tight und technisch versiert. Nur Goldkehlchen Johnny Haven verzichtet spart sich diesmal die Growls und beschränkt sich auf eine eher eindimensionale Sangesleistung, die sich in aggressivem, aber auf Dauer auch etwas eintönig wirkendem Geschrei äußert.
Leider können die Songs mit der Leistung der Band nur teilweise mithalten. Wirklich schlecht ist kein einziger geworden, aber bleibenden Eindruck hinterlassen auch nur ein paar Stücke. Der Großteil zieht unterhaltsam, aber auch etwas austauschbar am Hörer vorbei, nötigt einem ein "och, ganz brauchbar" ab und ist ansonsten nur mit einer durchschnittlichen Halbwertszeit gesegnet. Dass The Burning auch richtig gute Songs schreiben können, zeigen dann Stücke wie "The Nihilist Life" und vor allem der Titeltrack, der mit seiner Mischung aus Thrash und Rock'n'Roll so richtig Laune macht. Na bitte, geht doch!
Trotz meines Gemeckers handelt es sich bei Hail The Horde keineswegs um ein schlechtes Album, es hätte nur ein wenig besser sein können, wie einzelne Titel beweisen. So bleibt ein solides Groovethrashcore-Album, welches manchmal aufhorchen lässt, manchmal aber auch ein wenig dahin plätschert.
Hannes