Review
Mother Of Sin - Absolution

VÖ: 10. November 2010
Zeit: 56:31
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.motherofsin.com
Wenn die Platte mit einem Doppel-Key-Guitar-Frickel-Solo unterlegt mit Doublebass-Gewitter beginnt, liegt der Vergleich zu Größen des Melodic-/Symphonic Metal wie Stratovarius, Kamelot und Symphony X nicht weit entfernt und Mother Of Sin aus dem holländischen Friesland versuchen auf ihrem zweiten Longplayer Absolution, der den Nachfolger zu Apathy (2005) darstellt, alles, um im oben erwähnten Genre-Bereich Fuß zu fassen.
Die Versatzstücke stimmen: verspielte Synthies und Gitarrensoli, mit Eduard Hovinga ein Sänger, der sich auch in luftigen Höhenlagen frei schreit (wenn das Stimmchen auch manchmal, aber nicht immer, mit der Luft dünner wird) und hymnische Refrains. Aber: der Sound auf der Scheibe lässt leider jeden Schub vermissen und jeden Knalleffekt verebben, was wirklich zum Ärgernis wird, denn Songs wie der klasse Opener - "Redemption" - mit einem Killer-Chorus ausgestattet, die beiden an neuere Virgin Steele erinnernden "Everlasting" und "Stone" oder die toll eingesungene, halbakustisch gehaltene Ballade "Higher Ground" (großartiges Arrangement) haben durchaus das Zeug dazu, Mother Of Sin auf der Karriereleiter nach oben klettern zu lassen. Gleiches darf vom Midtempo-Epiker "Braced", der feine Richtungswechsel in der Melodieführung auffährt, oder dem Hitsingle-Kandidaten "Heaven Is Burning" (Anspieltipp, in dem es schön rasant zugeht!) behauptet werden.
Dass Peter Groen (Bass, Keys) und Gerry De Graaf (Drums) ausgezeichnete Musiker sind, die mit ihrem Sänger erstklassig harmonieren, kann kaum einer von der Hand weisen, wenn sich auch u.a. mit den etwas nervigen, weil recht hektisch-kreischig wirkenden "Soulsearching" oder "Against The Grain" einige Tracks eingeschlichen haben, bei denen sich der Hörer nicht ganz wohl fühlt. Und eben der saft- und kraftlose Sound. Runde vier Punkte werden dafür verteilt.
Fuxx
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