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Pantommind - 2 in 1: Shade Of Fate/Lunasense

Pantommind - 2 in 1: Shade Of Fate/Lunasense
Stil: Progressive Metal
VÖ: 03. September 2010
Zeit: 102:12
Label: Dust On The Tracks
Homepage: www.pantommind.com

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Nicht selten bereiten dem Füllfederhalter gerade solche Packages die meiste Freude, deren Inhalt ihm vorweg noch völlig unbekannt ist. Solche, wo ein Bandname draufsteht, der einem vorher nicht geläufig war, die dann aber eben unerwartet tolle Musik in sich bergen. Frischzellenkur. So geschehen im Falle der bulgarischen Progressive Metaller Pantommind. Jene musizieren seit 1993 unter selbem Banner und haben bis dato zwei Fulllenght-Rillen in ihrem Back-Katalog stehen, die jetzt als "Boxed Set" vom gerade aus der Taufe gehobenen Label Dust On The Tracks (DOTT) unters Volk gebracht werden: Shade Of Fate (2005) und Lunasense (2009).
Oben erwähnter wohliger Effekt stellte sich vor allem ein, da zuerst die spätere Veröffentlichung eingelegt wurde. Lunasense stellt eine in sich stimmige, kompakte Scheibe dar, die einerseits die allseits bekannten Prog-Zutaten wie verspielte Yes-Keys, vertrackte, urplötzliche Portnoy-Rhythmuswechsel oder Highspeed-Planet X-Gitarrensoli im Repertoire hat, sodass erst gar keine Zweifel daran aufkommen, dass Pete Christ (Git., Bass, Piano), Peter Vichew (Git.), Drago (Drums) und Sunny X (Keys) Hochqualifizierte in ihren jeweiligen Fachdisziplinen sind. Das ist es aber nicht, was die Platte so spannend macht, denn andererseits stellen die Musiker ihre Fähigkeiten vornehmlich in den Dienst des jeweiligen Songs und so entstehen nachvollziehbare, eingängige Kompositionen, die - und hier liegt nun der sprichwörtliche Köter begraben - weniger nach Dream Theater, Spock's Beard und Konsorten klingen als vielmehr nach Psychotic Waltz und King Diamond! Letzteres wird vornehmlich durch die Stimme Tony Ivans garantiert, der seinen King bzw. dann und wann seinen Kiske ausstudiert zu haben scheint. Man höre sich nur das düster-melancholische auf herrlichen Acoustik-Guitar-Parts basierende "Sandglass" an, bei dem man tatsächlich jeden Moment damit rechnet, dass Grandma (aus des Kings Them und Conspiracy) um die Ecke rollt oder das von genialen Riffs und Soli begleitete und ein Auf und Ab zwischen Bombast-Parts und leise-zerbrechlich vorgetragenen Strophen anbietende "To The Days Of Gold". In "Wolf" scheint eine gehörige Prise Crimson Glory mit durch (großartiges Mainriff!) und "My Home (Into Infinity)" vollzieht eine Gratwanderung zwischen Savatages Dead Winter Dead und Fates Warnings Spectre Within, ohne dabei aber je in den Verdacht zu geraten zu kopieren. Dazu besitzen Pantommind viel zu viele eigene Trademarks. Eine richtig starke Scheibe also...,
was man vom früheren Output Shade Of Fate allerdings nur bedingt behaupten kann, denn hier scheinen Pantommind noch auf der Suche nach eben beschriebenen Sound zu sein. Ivan wagt sich noch recht selten in die diamondschen Höhenlagen und der Einheitsprog-Faktor ist deutlich höher. Doch auch auf Shade Of Fate gibt es einige Nummern, die herausragen, wie den mit einem memorablen Chorus verzierten und coole Wendungen in den Melodielinien nehmenden Titeltrack (= Opener). Weiter das mal balladeske, dann wieder höhere Härtegrade erklimmende "The Final Line" (mehr Kiske weniger King) oder das einfallsreiche Akustik- wie E-Gitarren-Arrangements bietende, hymnisch getragene "Closer To You". Höhepunkt ist hier jedoch die (vollwertige) Ballade "After Rain", die nie Gefahr läuft kitschig zu wirken. Ganz im Gegenteil: ausgefeilte, melancholische Melodien, die von Ivan wunderbar gesungen werden. Exzellent!
Wir machen's kurz: vier Punkte für Shade Of Fate und die Höchstnote für Lunasense. Ergibt zusammen runde fünf Punkte und eine nachdrückliche Empfehlung des Verfassers, der sich immer noch über dieses Überraschungspaket freut.

Fuxx

5 von 6 Punkten

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