Review
Amberian Dawn - End Of Eden
VÖ: 22. Oktober 2010
Zeit: 44:31
Label: Spinefarm Records
Homepage: www.amberiandawn.com
Die Finnen von Amberian Dawn wollen es jetzt aber wirklich wissen. Mit unglaublicher Ausdauer und Konstanz schieben sie nach dem 2008er River Of Tuoni und dem 2009er The Clouds Of Northland Thunder nun das 2010er Werk End Of Eden in die Regale der Plattenläden. Die Kritiken waren bisher, wie man auch bei uns nachlesen kann, sehr wohlwollend. Wobei auch immer wieder mitschwang, dass sich Amberian Dawn bis jetzt nicht wirklich von den restlichen Symphonic-Female-Fronted-Kapellen absetzen konnten.
Auch mit dieser Scheibe werden Amberian Dawn diesen Kritikpunkt sicherlich nicht aus der Welt schaffen. Aber was ihnen gelingen dürfte, ist, dass sie sich zu einer Konstante machen, die man nicht so schnell übergehen kann. Was für die vorhergehenden Alben gilt, ist auch hier wieder auf eindrucksvolle Weise zu hören. Heidi Parvlainens virtuoser Sopran passt hervorragend zu den epischen und symphonischen Nummern, die dieses Mal eine ganze Ecke schneller und düsterer aus den Boxen dröhnen. Diese Wandlung zeigt der Opener "Talisman" schon unmissverständlich. Die Instrumentalfraktion lässt ebenfalls keinen Anlass zur Kritik erkennen und spielt sich souverän und filigran durch die zehn klassisch angehauchten Stücke. Freunde von wilden Gitarren- und Keyboardsoloeinlagen kommen wie erwartet voll auf ihre Kosten, wofür der Malmsteen- und Stratovarius-Keyboarder Jens Johansson angeheuert wurde. Für Abwechslungsreichtum sorgen die finnische Ballade "Virvalen Laulu", bei der Heidi mit dem Bariton Markus Nieminen ein Duett anstimmt, und das finale Epos "War In Heaven", das sich mit seinen melancholischen und symphonischen Klängen über sieben Minuten erstreckt.
Amberian Dawn verfolgen somit ihren eingeschlagenen Weg eisern weiter und arbeiten sich mit Qualität und Können die Erfolgsleiter hoch. End Of Eden ist eine durchgehend gute Scheibe, der aber leider wieder der letzte Kick und das letzte bisschen Eigenständigkeit für den Weg nach ganz oben fehlen. Aber allen Female-Fronted-Fans, die nicht vordergründig nach Megahits schielen, sollte das Album wahrlich munden.
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