Review

"Statt Dortmund nur mit alkoholischen Getränken aus Hopfen und Malz [...] zu verbinden...", so beginnt der Schrieb auf dem die Bandinfo von Treibstoff vermerkt ist. Das so an ein bayrisches (!) Online-Musikmagazin zu schicken ist durchaus gewagt.
Nunja, gewiss kenne ich das Dortmunder Export, doch muss ich eingestehen dass es bei mir einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen hat, bin ich doch sonst nur das gute Bier aus dem schönen Bayern gewohnt.

Mit ihrer EP Wer Wir Sind versuchen die vier Dortmunder uns nun einen Einblick in die heimische Musikkultur zu geben. Doch muss ich sagen, dass ich das von ihnen Präsentierte doch schon irgendwoher kenne. Es liegt mir auf der Zunge... ah, genau Pantera haben doch schon etwas Ähnliches gespielt! Bei genauerem Hinhören etwas sehr, sehr Ähnliches. Da haben wir doch das (nicht schlechte) Vorbild für Treibstoffs musikalisches Gebräu gefunden!
Die Jungs sind trotzdem ein wenig spritziger als unsere US-Amerikanischen Freunde - Pantera aufcarbonisiert sozusagen. Leider fehlt ihnen meiner Meinung nach die eigene, unverkennbare Note. Gesungen wird übrigens auf Deutsch - man versteht leider (oder doch zum Glück? Die Lyrics sind wohl wieder einmal Geschmackssache.) trotzdem fast kein Wort.

Dass die EP dann allerdings nur vier Songs auf insgesamt knapp 18 Minuten enthält stößt mir persönlich schon ein wenig bitter auf - so in etwa wie der Verkauf von diesen mickrigen 0,33l-Bierflaschen. Davon bekommt man doch wahrlich keinen richtigen Rausch zam. Da bleibe ich dann doch lieber bei meiner Maß Dunklem. Nichtsdestotrotz keine Plörre was uns die Jungs hier servieren - noch eine etwas längere Gärzeit und in einem handelsüblichem Gefäß (sprich einem Album) abgefüllt, sollte da doch noch um einiges mehr rauszuholen sein, denn das bisher von ihnen abgelieferte "kann ma scho saufa".
In diesem Sinne: "Prost!"

Wolf

Ohne Wertung

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