Review

In der Kürze liegt die Würze, so denken anscheinend die Mitglieder der Schwedentod-Kapelle Mr Death. War der letztjährige "Longplayer" doch gerade mal eine halbe Stunde lang, legen die Skandinavier 2010 eine MCD nach, die es nicht mal auf 20 Minuten bringt. Ist für eine Maxi zwar ausreichend, aber andere Bands schaffen es, so viel Material auf einer einzigen Scheibe unterzubringen.

Death Suits You bietet dem Elchtod-Liebhaber sechs Tracks ursprünglichen Todesmörtels Stockholmer Prägung. Bands wie Grave oder Nihilist sollten genannt werden, wenn es um Vergleiche geht. Feinheiten, technische Spielereien oder überkomplexe Songstrukturen sucht man auf der MCD vergebens, dafür erhält man grundsoliden Death Metal, roh, brutal und kompromisslos gespielt. Die Songs sind alle nachvollziehbar geschrieben, geben zwar keinen Anlass zu Freudenschreien ob ihrer überirdischen Güte, sind aber auf der anderen Seite auch keinesfalls Reinfälle geworden. Solides Mittelmaß, das während des Hörens durchaus wohlig ins Gebein fährt, dem aber auch keine übermäßige Nachhaltigkeit nachgesagt werden kann.

Klanglich gibt sich der Rundling ebenso roh und direkt wie die Stücke selbst und weckt Erinnerungen an die Anfangstage des schwedischen Todesstahls. Dies gilt ebenso für die handwerklichen Fähigkeiten der Bandmitglieder, die ihre Mucke routiniert zocken, ohne sich technisch einen abzubrechen. Okay, der verfremdete Gesang auf dem Opener "March To The Dark" ist mein Ding nicht und nervt mich schon nach kurzer Zeit, der Rest aber geht durchaus in Ordnung.

Death Suits You ist ganz brauchbare Kost für zwischendurch, aber keine Hauptmahlzeit. Soll es als MCD aber auch gar nicht sein. Kann man hören, muss man aber nicht.

Hannes

Ohne Wertung

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