Review
Faanefjell - Trollmarsj
Faanefjell nennt sich eine weitere Black/Folk Metal-Band aus Norwegen, die uns diesen Herbst mit einem Album beehrt. Und da es sich um ihr Debüt handelt, haben sich die Musiker auch gleich ein Konzept überlegt, das ihrem Bandnamen gewidmet ist. Faanefjell ist nämlich der Name eines Berges in Norwegen, von dem die Legende erzählt, dass die Trolle, die dort hausten, von den bösen Christen vertrieben wurden. Diese Geschichte erzählt schließlich auch das Motiv auf dem Cover. Dort sieht man die beiden Protagonisten Grimtroll und Syrtroll (nebenbei auch die Pseudonyme der beiden Hauptakteure hinter Faanefjell) und im Hintergrund der aufgebrachte Christen-Mob mit Heugabeln, Fackeln und einem boshaften Mönch samt Kreuz an seiner Spitze. Ach, herrlich diese Klischees!
Die werden schließlich auch in der musikalischen Umsetzung der Geschichte nicht außer Acht gelassen, und zwar kein einziges. Ein kurzer Prolog in altnorwegisch-dänischer Sprache und schon rumpeln die Trolle wild drauf los, eben ganz so wie es auch ihre finnischen Kollegen oder aber die Landsleute von Asmegin so tun. Schnell und ungestüm klingen die meisten Lieder und garstig ist das Keifen, dessen sich Sänger Syrtroll bedient. Wer auf opulente Keyboards und gelegentliche Ausflüge in schunkelfähige Folksmusik steht, der wird hier bestens bedient. Obligatorische "SkÃ¥l"-Zwischenrufe dürfen in dieser Mischung natürlich ebenso wenig fehlen, wie gelegentliche Männerchöre und nicht zuletzt eine weitere Räuberei bei Edvard Griegs berühmtem Thema "In Der Halle Des Bergkönigs". Erwähnenswert sei außerdem noch die Cover-Version von Windirs "Skognardalr", einem Instrumentalstück, das dem Original nahezu 1:1 nachempfunden wurde.
Auch wenn die erzählte Geschichte, deren Übersetzung übrigens auf der Band-Seite im Netz zu finden ist, von den Geschehnissen an einem Berg handelt, so werden Faanefjell den selben mit ihrem Debüt sicher nicht versetzen. Trollmarsj bietet uns solide Kost, der es allerdings noch an Eigenständigkeit und einigen mitreißenden Ideen in Sachen Songwriting fehlt. Unter Hobby-Trollen und sonstigen Norsophilen wird das Album dennoch einige Freunde finden. SkÃ¥l!