Review
Gallowbraid - Ashen Eidolon (EP)
VÖ: 03. September 2010
Zeit: 31:41
Label: Northern Silence Productions
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"Melancholic Folklore Metal" lautet die selbst gewählte Bezeichnung der Gebrüder Rogers - J. (Voc., Git., Bass) und A. (Drums) - aus Utah für ihr Konglomerat aus Black, Doom und eben Folk. Die hier zu besprechende EP Ashen Eidolon kann als Wagnis bezeichnet werden, jene Stil-Elemente unter einen Hut bzw. in Komposition(en) zu bringen, das umso größer wird, da summa summarum nur zwei echte Songs auf dem Rundling zu finden sind. Produziert wurde das Ganze in den Woodland Studios von J. Neblock (Vindensäng), der einen guten Job ablieferte, wirkt der Gesamtsound doch gemäß der Musik schwer und gleichzeitig transparent.
Wir beginnen mit dem Titelstück, das sich sage und schreibe 14:38 Minuten hinzieht. Eine klangliche Odyssee beginnend mit tanzbaren Rhythmen, flankiert von gemäßigten Black Metal-Riffs und schwarzem Gesang. Die bald einsetzenden und sich (viel zu oft) wiederholenden Soli wirken danach allzusehr auf den Punkt gespielt und daher unorganisch. Nach fast fünf Minuten wird es zähflüssiger und bald setzen choralische Gesänge ein, die genauso wie die Akustische und ein E-Piano Abwechslung schaffen. Kurzzeitig cool wird der Song ab 8:30, wenn im besten Ensiferum-Eifer losgeballert wird. Leider zieht sich wiederum ein und dasselbe Riff lange, lange hin. Am Ende steuert letztlich A. Vance fein gesungene Female Vocals über einer sphärischen Passage bei.
Track zwei, "Autumn I" stellt ein folkig-akustisches Fast-Instrumental dar, denn es sind wieder die Gregorianer, die kurz zum Einsatz kommen. Leider bleibt die Angelegenheit furchtbar langweilig, ohne dass Nennenswertes passieren würde. Darauf folgt "Oak And Aspen", das seine elf-Minuten-Fahrt mit Gezupfe und Klaviereinsprengseln schön - yep - melancholisch beginnt. Nach zwei Minuten wird abrupt einsetzend schwarzmetallisch gegeifert, bevor die Soli unter der gleichen Schwäche wie im Auftakt-Stück leiden. Es entwickelt sich ein mal akustisch, mal elektrisch dominiertes Auf und Ab, in dem auch die Choräle wieder ihren Auftritt haben und in dem die Black Folk-Passagen als die am ehesten gelungenen heraus stechen. Das Ende der EP ziert dann für 1:18 Minuten (jäh abgebrochen) "Autumn II" - Akustik-Gitarre und Flöte.
Alles in allem genügt, wenn überhaupt, nur der Opener gehobeneren Ansprüchen. Allerdings zeigt auch dieser recht ermüdende Abschnitte, die gesuchte inhärente Spannung kommt nicht auf. Die "Zwischenspiele" ("Autumn I und II") bleiben blass und "Oak And Espen" eiert leider recht eigentlich vor sich hin. Sorry, aber da sind nicht mal mehr drei Punkte drin. Viel zu viel Leerlauf, wo man doch gerade auf einer EP zum Punkt kommen sollte.
Fuxx