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Derailed - Judgement Day

Derailed - Judgement Day
Stil: Heavy Metal
VÖ: 06. September 2010
Zeit: 60:43
Label: Boland Music
Homepage: www.derailedmetal.com

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Dean Boland ist nicht nur Produzent und Label-Besitzer, nein, er ist auch Musiker und spielt neben der Gitarre anscheinend noch Keyboard. Solchermaßen mit Informationen versorgt verwundert es nicht, dass er auch der Bandleader der kanadischen Metal-Kapelle Derailed ist. Und da er wohl kein Freund halber Sachen ist, hat er auch die Promotion der Debüt-CD in die Hand genommen und dieser eine Info-Mappe beigelegt, die nicht wenige Bewerbungsunterlagen ganz blass aussehen lässt.

Blass lässt mich aber auch der Anblick des gar schröcklichen Cover-Artworks werden, so grottenhässlich und dilletantisch, wie es ist, kann es bei unvorbereiteten Gemütern durchaus für Augenkrebs sorgen und macht dem Bandnamen mit seiner optischen Entgleisung alle Ehre. Aber gut, die Verpackung ist eines, der Inhalt viel wichtiger. Bei selbigem handelt es sich um eine gute Stunde klassischen Heavy Metal mir leichter Thrash-Schlagseite, ganz in der Tradition von Bands wie Annihilator, Megadeth, Metallica oder auch Judas Priest. Dabei variiert das Mischungsverhältnis der Bestandteile von Song zu Song. So kommt auf der einen Seite zwar wenig Langeweile ob eines ewig gleichen Musikstiles auf, erweckt andererseits aber leider des Öfteren den Eindruck, etwas wahllos zusammengewürfelt zu sein. Meist aber sind die multiplen Einflüsse eher als positiv zu bewerten. Weniger schön ist allerdings, dass die Stücke vor allem an einem leiden: Sie sind zu lang und es passiert meist einfach zu wenig während der Songs, um den Hörer dauerhaft bei der Stange zu halten. Dabei sind sie nicht eintönig per se, sondern können zeitweise sehr wohl bleibenden Eindruck hinterlassen, nur um dann wieder belanglos vor sich hin zu plätschern. Da fehlt oftmals der Zug, der rote Faden, der nötig ist, um ein Werk dieser Länge spannend zu halten. Dass es auch anders geht, zeigt beispielsweise der Rausschmeißer "Grey Skies", in dem zwar auch nichts Weltbewegendes geschieht, der aber durch jede Menge Gefühl besticht und deswegen in sich schlüssig wirkt. Negativbeispiel ist das Ten Years After-Cover "I'd Love To Change The World", welches einfach nur stocklangweilig dahinplätschert.

Spielerisch liegt das Hauptaugenmerk auf dem Gitarrenspiel von Bandleader Boland, der sein Handwerk wirklich astrein beherrscht und neben knackigen Riffs auch jede Menge Schmankerl in Form von ganz feiner Soloarbeit abliefert. Dagegen fällt der Rest der Band etwas ab und kann dieses Level nicht erreichen, ohne deswegen als schlecht bezeichnet werden zu können. Solide ist da der bessere Ausdruck, vielleicht abgesehen von Sänger Johnie Sin, der einerseits eine recht brauchbare Stimme sein Eigen nennen, andererseits aber leider auch etwas zu wenig Druck entwickeln kann, um den Songs seinen Stempel aufzudrücken. Klanglich geht der Longplayer einigermaßen in Ordnung; er kann es zwar nicht mit den großen Label-Produktionen aufnehmen, liegt aber auch deutlich über Demo-Niveau.

In Ansätzen kann Judgement Day durchaus Spaß machen und zeigt, dass hier Potential vorhanden ist. Über die ganze Länge hinweg weist die CD aber zu viele Durchhänger auf, um wirklich überzeugen zu können.

Hannes

3 von 6 Punkten

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