Review
Saratan - Antireligion
Sara was? Sara wer? Sara wie? Ah, Saratan, ja dann. Ohne Vorwarnung flattert der Silberling auf den Tisch des Redakteurs und ab in den CD-Player, weil der Infozettel etwas von 'Apokalyptic Death Thrash' erzählt. Das muss angetestet werden. Also, ab dafür und rein in die gute halbe Stunde apokalyptischem Brutalostoff.
Die drei Polen steigen gleich fulminant in das Set von neun Untergangsongs ein. "Extinguishing The Hope" nennt sich das Stück und thrasht die Rübe ordentlich vom Rumpf. Der warme weiche Spound passt eigentlich nicht so recht, fällt aber nicht zu negativ ins Gewicht. "Antireligion Pt. 1" holzt mit etwas schnellerem Anschlag auf das eh schon verwirrte Köpferl ein. Mit einem Break setzt man auf Groove, Jareks Stimme, der auch den Bass bedient, röchelt in mittlerer Lage, was dem Thrashboliden gut zu Gesicht steht. Das Trio macht auf seiner zweiten Scheibe nichts Grundlegendes falsch, aber originell klingt man leider nicht. Gut, ist ein schweres Unterfangen, aber im Grunde fehlt dann doch der zugreifende hookende Anteil, was Pantera, Exhorder, Dew-scented oder die melodisch ausgerichtetere Bay Area hervorbrachte und noch heute in Abstrichen darreicht.
Wer sich Thrasher mit leichter Affinität zum Death Metal wähnt und auch vor Groove nicht zurückschreckt, sollte die CD anchecken. Die kurze Spielzeit ist zwar schade, aber lieber konstant den Popo versohlen lassen als auf halber Strecke einzuschlafen. Das wäre bei einer Thrashscheibe so ziemlich das Mieseste, was passieren könnte. Passiert hier nicht, denn die Burschen treiben das Adrenalin durchaus gen Himmel. Nicht spektakulär, aber solide und weit weg von einem Rohrkrepierer. Als Anspieltipp sei das gute "Pray For The Rest" empfohlen.
Siebi