Review
Hindoslem - The Haste, The Calm And The Glorious Days
Na, das ist doch mal ein Bandname - da scheinen ja fast alle Weltreligionen sich derart zu drängen, wie das realiter ohne größeren Knalleffekt kaum je stattfinden dürfte. Aber die Kollegen stammen nicht etwa aus Krisengebieten aller Art, sondern schlicht und ergreifend aus Austria (das mit der Krise kann dann vielleicht doch hinkommen...).
Aber egal, die drei Herren Christopher, Michael und Alex haben sich für ihr drittes Studiowerk gleich internationale Verstärkung geholt - und zwar den irischen Gitarrero Barry O'Mahoney, der sich bestens einfügt.
Stilistisch sind die Nummern ohnehin kaum zu verorten. Wenn das oft überstrapazierte Wörtchen "vielseitig" greift, dann hier. Beginnt das fröhliche Treiben noch in Metalcore/Melodic Death-Gefilden - mit heftigen Prügelattacken und dem üblichen Gekreische - so gesellen sich im weiteren Verlauf immer mehr gänzlich andere Elemente hinzu. Da gibt es orchestrale Klänge zu hören, die allerdings nie in die gothische Ecke abdriften, man kredenzt akustisch-balladeske Momente, in denen sich die Instrumentalisten und der Sangesmeister als standfest erweisen - und vor allem gegen Ende kommt dann immer mehr einer 70er-Prog-Seite zum Vorschein, die an die Glanztaten von Styx und Konsorten erinnert.
Immer zu konstatieren ist eine beeindruckende musikalische Virtuosität, die sich mit einer kompositorischen Versiertheit zu einem immer spannenden, nie oberflächlichen Vergnügen zusammenfügt. In anderen Worten: fett!
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