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Decrepit Birth - Polarity

Decrepit Birth - Polarity
Stil: Technical Death Metal
VÖ: 23. Juli 2010
Zeit: 38:36
Label: Massacre Records
Homepage: -

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Technischer Todesstahl gehört nicht unbedingt zu den Musikstilen, die ein sehr breites Publikum ansprechen; meist ist die Musik dafür zu unzugänglich gestaltet. So wird wohl auch das aktuelle Album von Decrepit Birth eher eine Randgruppe an Fans ansprechen, obwohl die Amis durchaus gekonnt versuchen, auch ein wenig Melodien in ihre hochkomplexen Arrangements einzupflegen. Dafür aber wird die Zielgruppe mit einem exzellenten Output belohnt, der das Beste verschiedener Welten in sich vereint.

Verschiedene Welten? Ja, Decrepit Birth spielen etwas, was man als "Technical Progressive Brutal Melodic Death Metal" bezeichnen könnte, wenn dieses Wortkonstrukt nicht so unglaublich unelegant wäre. Auf knapp 40 Minuten wird der Hörer schier erschlagen von verschiedensten Eindrücken. Neoklassische Anklänge wechseln sich ab mit explosiven Blaststrukturen, filigranes Gegniedel geht Hand in Hand mit episch-eleganten Gitarrenharmonien, Brutalität und Melancholie stehen gleichberechtigt Seite an Seite. Bestimmte Songs hier hervorzuheben spare ich mir, da jedes Stück seine eigene Geschichte zu erzählen hat und viele Feinheiten erst nach dem x-ten Umlauf so langsam zu Tage treten.

Technisch wird auf Polarity allerhöchstes Niveau geboten, sowohl was den Klang des Rundlings angeht als auch von der Performance der Bandmitglieder her. Unglaublich präzises Drumming, das äußerst vielseitig geraten ist und keineswegs im Dauergeblaste versinkt und Bassläufe, die sich ins Gedächtnis brennen, bilden die Grundlage für eine Gitarrenarbeit, die zum Vielschichtigsten gehört, was das Genre derzeit zu bieten hat. Riffs, Leads und Soli vom Allerfeinsten, daneben aber auch gefühlvolle akustische Parts, technisch über jeden Zweifel erhaben und doch auch mit Seele, so hat Tech-Death zu klingen. Dazu kommt noch Bill Robinsons markantes Gebell, dessen Textbotschaften sich angenehm vom Blood-and-Gore-Standard des Genres abheben, womit der ganzen Mannschaft eine makellose Leistung attestiert werden kann. Das Ganze ist eingebettet in eine kristallklare und gleichzeitig druckvolle Produktion, die jedes noch so kleine Fitzelchen Musik perfekt transportieren kann.

Massenware ist dieses Album keineswegs und es braucht auch einiges an Einarbeitungszeit, um das Werk in allen seinen Einzelheiten wahrnehmen zu können, aber diese Zeit ist gut investiert. Fans von Cynic oder späten Death können hier nicht fehlgreifen, aber auch Jünger von Obscura und Konsorten dürfen blind zugreifen. Feines Futter für den anspruchsvollen Frickel-Fanatiker.

Hannes

6 von 6 Punkten

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