Review
Kilmara - Don't Fear The Wolf
Kilmara ist eine Band aus dem spanischen Barcelona, die mit Don't Fear The Wolf ihr zweites Album vorlegt. Auch wenn das düstere Coverartwork Anderes vermuten lässt, geht es auf der Scheibe sehr melodisch und klassisch metallisch zu. Savatage, Rage und Iron Maiden werden als Anhaltspunkte genannt und das darf man hier im Gegensatz zu den Selbsteinschätzungen manch anderer Band zu Recht so stehen lassen.
Das Herzstück des Albums ist sicherlich das dreiteilige Epos "The Dark Inside", das die Geschichte eines Werwolfes in ein abwechslungsreiches Soundgewand aus eingängigen Refrains, Iced Earth-Riffs, Maiden-Leads und melancholischen Gitarrenparts verpackt. Wobei gerade die Zwischenteile hier immer wieder überraschen und mit Liebe zum Detail glänzen - hört euch nur mal die Stelle im zweiten Teil "You Better Run" an, bei der Sänger Wolf das herrlich intonierte "Violence defines my life" zum Besten gibt.
Aber auch die restlichen Songs stehen dem in nichts nach und zeigen, dass die Jungs hinter Kilmara sich zu überzeugenden Songwritern gemausert haben. Während das balldesk beginnende "Blindfold" sich zu einer majestätischen Savatage-Hymne inklusive Streicher-Einlage entwickelt, wissen vor allem die schnelleren Songs wie etwa das rockige "Rock The Night", das düstere "Let Sadness Be Destiny", das groovige "You Won't Live Forever" oder das plakative "All You Need Is Pray" dank ausgefeilter Melodien und starker Gitarrenarbeit zu gefallen. Gerade auch das treibende "The Deceit" ist auf Grund des starken Refrains nicht mehr so schnell aus dem Kopf zu bekommen. "Vampire Of Love" erinnert an Rage und setzt ebenso wie die Ballade "You Left Without A Reason" auf den Einsatz einer Sängerin, die ebenfalls einen tollen Job macht.
Kein Geringerer als Roland Grapow (Masterplan/Ex-Helloween) hat die Produktion der Scheibe in die Hand genommen und es sich nicht nehmen lassen, ein gelungenes Gitarrensolo für den Song "Show Me The Way" beizusteuern. Mit fast siebzig Minuten bekommt der Käufer zudem Value for Money, ohne dass man das Gefühl bekommt, dass einem hier Lückenfüller vorgesetzt werden. Don't Fear The Wolf ist ein Album, das Freunde von Gitarrensolos, großen Melodien und klassischem Heavy Metal mal austesten sollten - am besten gleich öfter, da die meisten Songs erst nach mehrmaligem Hören ihre Wirkung vollständig entfalten... Außerdem sollte man das Teil komplett hören, da man sonst das grandiose Instrumentalstück "Dakujem Castle" am Ende der Scheibe verpasst.