Review
Flesh Made Sin - Dawn Of The Stillborn
VÖ: 15. November 2004
Zeit: 38:06
Label: Karmageddon Media
Homepage: www.fleshmadesin.nl
Es ist doch immer wieder eine Wohltat, in dieser popstarverseuchten Gesellschaft eine Band zu finden, die ganz unten anfängt und sich ihren Ruf ehrlich und mit entsprechendem Einsatz erspielt. Flesh Made Sin gehören hier definitiv dazu. Die 1999 gegründete Combo aus Frau-Antje-Land war livehaftig recht rege unterwegs und hat bislang zwei MCDs (2000 Scenery Of Death und 2002 Masterwork In Blood) unter die Leute gebracht. Nun liegt es also vor mir bzw. in meinem CD-Schacht, das offizielle Debut.
Eins gleich mal vorweg: Flesh Made Sin glaubt man sofort jede Note ihrer Songs, so ehrlich kommt das Ganze aus den Boxen gedonnert. Verschrieben haben sich Flesh Made Sin dem Old-School-Thrash-Metal, wie er oldschooliger kaum sein kann. Herrlich. Schon allein der Opener "Crowned In Torment" lässt einen in Erinnerungen schwelgen (für die, die dabei waren beim großen Thrash Aufschwung). Dieser Song gibt wohl auch ganz klar vor, wer die alten Idole der Jungs sind: Kreator in den alten Zeiten. Nur wird hier nicht abgekupfert, es sind zwar ein paar Parallelen zu erkennen, jedoch spielen Flesh Made Sin irgendwie frischer drauflos. Mit "Possess The Flesh" folgt dann gleich die nächste Granate, die die Nackenmuskeln auf Dauerrotation schaltet. Beim Titelsong zeigen dann Flesh Made Sin, dass ihre Songs auch bei gemäßigterem Tempo funktionieren. Wirkliche Höhepunkte hat die Scheibe nicht, aber dafür sind alle Songs auf einem recht hohen Level angesiedelt.
Bleibt nur zu hoffen, dass es sich hier nicht um eine Eintagsfliege handelt (was ich aber nicht glaube). Die Messlatte für das hoffentlich bald folgende zweite Album haben Flesh Made Sin hiermit jedenfalls schon seht hoch gelegt. Fans von (frühen) Kreator und/oder Destruction können hier ruhig zugreifen.