Review
The Swigs - Let It Come Down
Also, das ist mit Abstand die anheimelndste Bandinfo, die mir je in die Pranken geraten ist. Da schreibt doch tatsächlich Bandcheffe Kevin Henderson höchstselbst folgende persönliche Widmung - und zwar in hochachtbarem Deutsch:
"Liebe Heavyhardes, wir (The Swigs) sind keine Heavy Metal Band, sondern eine Visionary Hard Rock Band, wie... ich weiß nicht - Meat Puppets / Zeppelin / Humble Pie? Weiß nicht... unser Sound klingt ganz anders. Wenn Sie denken, dass dieser Sound interessant ist, bitte - give it a spin. Viele Grüße aus Arizona, und vielen Dank, Kevin Henderson."
Nun, besser kann man das a) nicht umschreiben und
b) machen. Denn was der Kollege hier so sympathisch beschreibt, ist in der Tat ein Sound, der durch und durch anders ist als das, was aktuell so durch die Gegend springt. Aufgenommen in analoger Technik, ist die Chose meilenweit vom klinischen, digitalen, 1000x getriggerten Zeug entfernt, was im ersten Moment bombastisch klingt, dann aber enttäuscht. Geboten wir hier zeitloser Sound, der in der Tat enorm an Led Zeppelin, aber auch an Jeff Beck und Steve Howe erinnert. Ohne in irgendeiner Sekunde in nervende Psychedelia zu verfallen, zelebrieren Henderson und seine zwei Mitstreiter Blaine Rybke und Mark Witt Rocksongs mit Elementen aus Folk, Country, Prog, Blues und allem was sonst noch Freude bereitet. Wunderbare Riffs, feine Strukturen, Poppiges wie "Sleeping Sickness" oder emotionale Momente wie "Remember" geben sich die Klinke in die Hand und vereinen sich zu einem Gesamterlebnis, das im besten Sinne old school ist, ohne jemals altbacken zu wirken.
Ein wirklich willkommener Farbkleckser in der bisweilen so eintönig grauen Welt der (in diesem Fall nur gemäßigt) harten Klänge. Ich kann mich Kevin nur anschließen: give it a spin!
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