Review
Slechtvalk - An Era Of Bloodshed
VÖ: 17. September 2009
Zeit: 73:36
Label: Whirlwind Records
Homepage: www.slechtvalk.com
Vermutlich muss ich nun den Kopf in den Sand stecken und mich schämen, wenn ich im gleichen Atemzug gestehe, von der Band Slechtvalk bislang nichts mitbekommen zu haben. Allerdings kommt bei dieser Ausgangssituation die vorliegende Veröffentlichung ganz gelegen. Denn bei An Era Of Bloodshed handelt es sich um kein reguläres Studioalbum, sondern um eine Best-Of-Compilation - ein Best-Of nach nur drei Alben! Naja, eine Split-CD mit der berühmten Band Kekal gab es auch noch. Da sieht die Sache natürlich schon ganz anders aus. Das zehnjährige Bestehen der Truppe mag außerdem einen Anlass zu diesem Schritt gegeben haben.
Allzu viel habe ich in meinem bisherigen Leben ohne Slechtvalk zumindest nicht verpasst. Dieser Eindruck stellt sich recht schnell ein, denn das wilde Debütalbum Falconry (2000), von dem die ersten drei Nummern auf der CD stammen, kränkelte an einem undifferenzierten Sound und mittelmäßigem Songwriting. Zumindest wird die Marschrichtung klar: schnell gespielter Black Metal, vom Keyboard unterstützt und von heidnisch-kriegerischer Thematik. Von besagter Split-CD hat es nur ein Lied in die Sammlung geschafft. Das klingt seinem Titel "Storms" gemäß auch ausgesprochen stürmisch, macht darüber hinaus aber nicht allzu viel her. Zu ihrem 2002er Nachfolger The War That Plagues The Lands haben die Niederländer ihr Repertoire erweitert: männlicher und weiblicher Klargesang gesellen sich nun punktuell in das wütende und einen Tick erhabenere Liedgut. Die drei Songs von diesem Album lassen an einer Weiterentwicklung Slechtvalks keinen Zweifel. Hymnisch und streckenweise auch etwas gemäßigter ging es schließlich auf dem Drittwerk At The Dawn Of War aus 2005 zu. Abermals konnte sich die Band verbessern und förderte mit "Thunder Of War", "On Eve Of Battle" und "Cries Of The Haunted" tatsächlich ein paar schwarz funkelnde Perlen ins Dunkel der Nacht.
Am Ende gibt es schließlich noch drei neue Songs zu bestaunen: "Hounds Of Battle" mit einigen Bathory-Anleihen und Dudelsäcken, das hymnische "Towards The Dawn" ganz in der Tradition des letzten Albums und schließlich noch das rein instrumentale Keyboardstück "War Of The Ancients". So wird für Fans von kriegerischem Pagan/Black Metal, die, wie ich, den niederländischen Wanderfalken bisher übersehen haben, die Anschaffung dieser Liedersammlung am Ende doch noch zu einer attraktiven Angelegenheit.
Ohne Wertung