Review

Es ist wieder an der Zeit für ein Stück außergewöhnliche und faszinierende Musik. Neben seinen anderen Spielwiesen Valborg, Woburn House und Island schafft es Christian Kolf mit Gruenewald ein neues Soloalbum zu veröffentlichen, das schlicht und ergreifend II betitelt wurde.

Wie es sich für eine gute Zeitgeister-Veröffentlichung gehört, haftet auch II das Ungewöhnliche an. II ist ein überwiegend ruhiges Stück Musik geworden, das sich irgendwo in der Schnittmenge von Ambient, Post Rock und minimalistischen experimentellen Klängen bewegt. Christian baut in den insgesamt vier Songs nach und nach eine finstere, aber dennoch träumerische Stimmung auf, die immer wieder durch kleinere härteren Eruptionen und eigenartige Erzähl- bzw. Gesangspassagen ergänzt wird. II lädt zum Träumen ein, zum fallen lassen, zum Entflüchten in eine Welt aus Bildern und Klängen. Hinsetzen und in aller Ruhe genießen heißt hier die Devise und die Musik von Gruenewald auf sich wirken lassen.

Um es nochmal deutlich zu sagen, II ist kein einfaches Album, II könnte man als langweilige Scheibe abtun, wenn man sich nicht darauf einlässt. II nimmt dich aber auch mit auf Entdeckungsreise, wenn du es zulässt und entführt dich in einen ganz eigenen Kosmos. Fast Food Music von der Stange gibt es heutzutage genug, da ist ein Album wie dieses doch höchst willkommen.

Lord Obirah

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