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The Monroes - Roulette

The Monroes - Roulette
Stil: Garage Rock, Western Rock
VÖ: 01. Oktober 2009
Zeit: 36:02
Label: Tocado-records
Homepage: www.themonroes.nl

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Es soll im Folgenden weder um die Pro7-Popstars noch um ein norwegisches Ska-Duo, die äußerst erfolgreichen Lauteracher Rock'n'Roller, eine südafrikanische Rocker-Gruppierung oder um die 80s New Wave-Band - The Monroes - gehen. Nein, unsere Formation mit dem augenscheinlich allseits beliebten Namen kommt aus dem niederländischen Groningen und hat sich einem in den 50s/60s verwurzelten Garagen-Western-Rock verschrieben, dessen Wiedererkennungswert hauptsächlich vom charismatisch-nöligen Organ Josje Kobes', ihres Zeichens Frontfrau und Gitarristin der Band, lebt. Die Mitstreiter Arnold Nieborg (Git.), Harrie Kingma (Bass) und Peter Blokzijl (Drums) unterlegen die dreizehn Songs auf Roulette meist mit halbverzerrten, mal bluesigen, mal "Lucky Luke reitet in die Stadt"-Sounds, die ab und an sogar wirre Assoziationen zu alten The Cramps-Scheiben aufblitzen lassen.
Düster-melancholisch nimmt sich so der erste Track, "Sometin' Coming" aus, der durchaus als Ankündigung zu verstehen wäre und am ehesten noch auf die beigelegte Promo-Beschreibung "can be edited in a Tarantino-movie" passt. Dezenter Orgel-Einsatz und dieses Stimmchen, das jederzeit vermittelt, bedroht zu sein einen Halbton abzustürzen, ohne dass Selbiges jedoch passiert, lassen den Opener gelingen. Weiter geht's mit "Come & Get It", gestrickt über ein Chuck Berry-Riff - played in a very slow mood -, das zwar die relaxte Atmosphäre der ersten Nummer weiter ausbaut, aber mit ein paar deplatzierten Breaks nicht ganz so dahin fließt wie diese. Gut, dass danach in Form von "Not Tonight" ein bisschen gerockt wird: ein formidables Solo auf der Blues-Tonleiter, plus der nette Refrain lassen die knappen zwei Minuten im Eiltempo vergehen. "The Rider" hat seinem Rappen, Schimmel, Fuchs, whatever möglicherweise was ins Wasser gegeben, das die Pferdekräfte destabilisiert, denn allzu zäh schleppt sich der intendierte Gaul dahin, der sich allerdings Ruck-Zuck aufrafft als ihm danach "Miss Moto" die Sporen gibt. Besagter Song kann ohne Umschweife als bisheriger Höhepunkt bezeichnet werden: Western-Solo, Singalong-Chorus, Rückung am Ende und das alles im Galopp!
Schade, dass in "I Wanna Know" die Zügel erneut angezogen werden und in diesem Fall auch die Melodiebögen völlig unscheinbar bleiben. Besser und auch wieder flotter wird's im folgenden "Misery", das locker als Beitrag in "Eine Hand voll Dollar" gepasst hätte und auch "You Got Me Running", das an "Sie Kratzt" der Ärzte erinnert, lässt aufhorchen. Überhaupt weist die Gitarrenarbeit viele Parallelen zum älteren Liedgut der Berliner auf. So könnte "Sad & Blue" neben "Alleine In Der Nacht" und "Bad Luck" neben "Buddy Hollys Brille" gesetzt werden. Vorausgesetzt die Phantasie reicht so weit Mrs. Kobes' Stimme mit der Farin Urlaubs im Geiste zu vertauschen. Allerdings fehlt den meisten Songs der absolute Melodie-Kick, was für letztere und auch "In The Cold Of The Night" gilt. Will so gemeint sein, geschuldet dem alternativen Ansatz, hängen bleiben die meisten Stücke deswegen aber eben kaum. Die stärksten Momente entstehen allesamt im Up-Tempo-Bereich, wie in "The Things You Do" - vergleichbar mit "I Wanna Live" von den Ramones und auch dem Roulette beschließenden "You Better Behave", in dem die Snear ordentlich Staub aufwirbelt, so dass zumindest Averell und William Dalton dazu das Tanzbein schwingen könnten. Für Jack, geschweige denn Joe reicht es jedoch nicht.
Live-haftig in einem Saloon zu einem guten Bourbon dürfte die Mucke der Monroes ganz gut funktionieren. Auf Platte fehlen jedoch bis auf wenige Ausnahmen die wilden Schießereien und gepflegten Kneipentumulte und außerdem muss darauf hingewiesen werden, dass hier nicht metallisch zu Werke gegangen wird.

Fuxx

3 von 6 Punkten

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