Review
Unhale - Sins Overcome
VÖ: November 2009
Zeit: 29:39
Label: Eigenproduktion
Homepage: -
Unhale sind eine Combo, die sich als die nächste große österreichische Metallawine nach The Sorrow versteht. Immer schwierig, wenn man so was in seinen Beipackzettel schreibt, denn dann liefert man dem Redakteur schon eine Steilvorlage für einen Vergleich, der gerade für junge Bands oftmals schlecht ausgeht. Den großen Worten wollen die Jungs mit ihrer Debüt-CD Sins Overcome aber auch Taten folgen lassen.
Musikalisch schlägt man auf jeden Fall schon mal in die gleiche Kerbe und das auch nicht gerade verkehrt. Das Präsentierte ist abwechslungsreich und macht Spaß. Geholze trifft auf Melodie und formt eine Mischung aus Aggression und nachdenklicher Ruhe, die sich hören lassen kann. Besonders der Sänger überzeugt in seinen Growlparts und schreit den Hörer an die Wand. Jedoch ist der klare Gesang die große Schwäche der Band, da dieser oft unsauber und vor allem dünn in den Gehörgang dringt und somit viel vom positiven Eindruck der Scheibe zunichte macht. Ließe man diesen Gesang weg, so wären die Songs - in Hinblick auf professionellen Eindruck - um einiges weiter. Auch die Produktion schwankt in ihrer Qualität. Mal ist sie schön druckvoll, dann spitzen wieder halbgare Gitarren durch die Klangwand und vieles klingt dann einfach nur müde. Es handelt sich also um ein Schwanken zwischen Saft und Kraft der Germknödelfraktion, die man am liebsten mampft und einer dünnen Wassersuppe, die bisweilen unfreiwillig komisch wirkt. Hier aber kein Vorwurf, denn die Band steht nicht unter Vertrag und hat das Zeug wahrscheinlich selbst bezahlt. Insgesamt ist das Album aber für meinen Geschmack mit knapp unter einer halben Stunde recht kurz geworden.
Dennoch bleibt das Fazit durchaus positiv, denn die Band hat Talent und wird mit einer besseren Produktion, die vielleicht auch den Sänger in ein besseres Licht rückt, ihrem Vergleichsgegenstand The Sorrow näher kommen.
Alex