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Deep Purple - Live Encounters (2-CD)

Deep Purple - Live Encounters (2-CD)
Stil: Hard Rock
VÖ: 13. November 2009
Zeit: CD1 45:20 - CD2 50:20
Label: Soulfood Music
Homepage: www.deeppurple.com

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Ja, was will man uns denn hier aufhalsen? Das ist ja gleich ein doppelt lauer Aufguss. Zum einen ist dieser CD-Doppelpack einer DVD nachgereicht, die schon letztes Jahr das Licht der Welt erblickte. So weit noch gar nicht schlimm, aber das Material selbst hat auch schon einige Jahre auf dem Buckel: miterleben kann man hier nämlich eine Purple-Show aus dem Jahr 1996, als man auf der Purpendicular-Tour (also mit dem ersten Album der Steve Morse-Ära im Gepäck) in Polen Station machte.

Nun ist man geneigt, hier von einem interessanten Zeitdokument sprechen zu wollen - der Klappentext behauptet, man habe nach endlosen rechtlichen Rangeleien endlich die einzige polnische Live-Aufnahme der Band überhaupt veröffentlichen können -, aber spätestens nach einigen Minuten stellt sich hier doch einige Ernüchterung ein.

Das liegt nicht so sehr an der Songauswahl - die bietet, ergänzt durch einige (seinerzeit) aktuelle Nummern wie z.B. "Vavoom: Ted The Mechanic" oder der feinen Ballade "Sometimes I Feel Like Screaming", das übliche Purple-Live-Set, das tausendmal erprobt und bewährt und so z.B. auch auf der CD/DVD Live at Montreux 1996 zu bestaunen ist.
Der Gast wendet sich allerdings vor allem ob der Gesangsleistung von Meister Gillan doch öfters in gepflegtem Grausen. So lange der Herr im gemäßigten Bereich unterwegs ist, kann man durchaus noch das alte Feeling erahnen, und dann gehen die Dinge so weit in Ordnung. Aber sobald etwas mehr Energie und vor allem Höhe gefragt wäre (was ja bei "Highway Star" oder "Speed King" nicht so ganz unwichtig ist), wird es einfach nur noch zappenduster. Da geht nicht mehr viel. Die Performance erinnert sehr stark an den Dickinson der ähnlichen Zeit, der sich mehr oder weniger gelangweilt durch die Fear Of The Dark-Tour quälte und unterirdische Interpretationen zum Besten gab. Etwas böser: wie eben heutzutage der gute Rob "Nennt mich Teleprompter-Robbie" Halford, der es einfach nicht mehr besser kann, als den "Painkiller" mehr oder weniger zu sprechen. Leider kann man wohl auch bei Meister Gillan nicht mehr nur vom "schlechten Tag" reden, da die eigenen Live-Dokumente auch nicht gerade berauschen können.

Aber auch der Rest der Band kommt irgendwie müde daher: "Black Night" wirkt irgendwie dahingespielt, "Woman From Tokyo" wenig tight, die meisten Nummern von Purpendicular fallen kompositorisch ohnehin deutlich ab (mal abgesehen von dem genannten "Sometimes I Feel Like Screaming"). Vor dem Totalausfall rettet sich die Scheibe nur durch ein immerhin akzeptables "Perfect Strangers" (aber Leute, wie gut ist das Original dagegen!!) und durch den Erinnerungsfaktor, der in instrumentalen Momenten oder gemäßigten Gesangspassagen entsteht. Insgesamt aber durchaus verzichtbar.

Holgi

2 von 6 Punkten

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