Review

Was haben wir denn hier? Eine polnische Band? Das kann ja eigentlich nur Death Metal sein, denkt sich der naive Redakteur und legt frohgemut die Scheibe in den Player. Kaum schallen die ersten Töne und Riffs aus den Boxen, tritt starke Ernüchterung ein. Death Metal gibt's hier auch ein wenig zu hören, allerdings nur in Form des Gesangs, der aus tiefen monotonen Growls besteht und mit diversen Schrei-/Brülleinlagen aufgelockert werden soll. Liest sich gut, klingt aber luschig. Gleiches gilt für die Instrumentalfraktion. Das Schlagzeug klopft simple Midtempo-Patterns und ist möglichst darauf bedacht, kein Aufsehen zu erregen. Die Gitarren sind monströs tief gestimmt und schrubben simple wie uneffektive und wenig einprägsame Nu Metal-Riffs, die schon nach wenigen Minuten für akuten Brechreiz bei eingefleischten und nicht nur diesen Metallern sorgen dürften. Nur der Bass knarzt einigermaßen akzeptabel durch den Äther, kann aber an der Qualität des gebotenen Materials wenig bis gar nichts in positive Richtung ändern.
Was soll ich sagen, Pathogen ist ein Versuch einer jungen Band, neue Wege zu beschreiten und einen eigenen Sound zu kreieren. Klar, so wie Sainc klingt wohl kaum eine zweite Band, worüber ich aber ehrlich gesagt auch ganz froh bin. Noch mehr akustische Umweltbelastung muss nun wirklich nicht sein.

Lord Obirah

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