Review
Breathing Dust - Marching With Empty Faces (EP)
VÖ: 01. März 2009
Zeit: 20:56
Label: Eigenproduktion
Homepage: -
Also, eines gleich mal vorne weg gesagt: im Grunde ist es mir ein Gräuel, Eigenproduktionen schlecht zu bewerten, steckt doch (meistens) jede Menge Enthusiasmus und Herzblut in ihnen. Zumindest in den meisten. Aber manchmal kann man auch einfach nicht anders.
Breathing Dust wurden anno 2006 ins Leben gerufen, damals noch unter dem Banner The Wailing Amps, unter dem man Rocksongs coverte. Aber wie es ab und an nun mal so ist, wird mit neuen Bandmitgliedern auch eine leichte Kurskorrektur vorgenommen, einhergehend mit einer Änderung des Namens. Hätten sie es bloß gelassen.
Denn Breathing Dust sind die drölfmillionste Metalcoreband dieses Planeten, die versucht, auf den längst vorbeigerauschten Zug aufzuspringen. Es gibt wohl leider kaum ein Genre, dass sich selbst so schnell totgenudelt hat.
Dabei fängt die EP vielversprechend an. "Blood In Your Tears" steigt mit einem knackigen Riff, unterlegt mit flottem Drumming, ein. Doch schon bald folgt die Ernüchterung: vorhersehbare Breaks und Tempowechsel, Growls wechseln sich mit Klargesang ab, und das Ganze noch durchzogen von den allseits bekannten Hüpf/Mosh-Parts, bei denen live sicherlich allerlei Schattenboxer, Gelenkakrobaten und Ausdruckstänzer ihr Können unter Beweis stellen können. Auch das folgende "Army Of Hypocrites" lässt anfänglich aufhorchen. Uptempo ist hier angesagt, doch leider machen auch hier die Metalcore-Trademarks den Song schnell zunichte. Flottes Uptempo wechselt sich mit extrem schleppendem Drumming ab, das dem Song jede Kraft nimmt.
Die Anfänge der beiden genannten Songs waren dann aber auch schon die Highlights der Scheibe, ansonsten wird Metalcore-Einheitsbrei geboten, den man so schon zur Genüge gehört hat. Stellenweise schaffen es Breathing Dust kurzzeitig, eine gewisse Spannung aufzubauen, zerstören den Spannungsbogen jedoch dann selbst wieder mit einem unnötigen Break.