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Black Messiah - The First War Of The World

Black Messiah - The First War Of The World
Stil: Pagan Black Metal
VÖ: 20. März 2009
Zeit: 64:43
Label: AFM Records
Homepage: www.black-messiah.de

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Angefangen hat Black Messiah als reine Black Metal-Band im Stile alter Heroen wie Venom oder Bathory. Doch mit der Zeit gab es nicht nur viele Umbesetzungen, sondern auch einen nicht zu überhörenden Stilwandel, weg vom reinen Schwarzmetall und hin zum folk-geschwängerten Viking bzw. Pagan Metal. Böse Menschen könnten da natürlich eine Anbiederung an die herrschende Mode vermuten, mir persönlich sind die Gründe für diesen Wandel aber, gelinde gesagt, scheißendreckenwurschtegal, denn das Produkt, welches dabei herausgekommen ist, ist hochinteressant geworden.

Auf The First War Of The World wird die Geschichte der Riesin Gullveig erzählt, deren Ränke zum Krieg zwischen den Geschlechtern der Asen und der Wanen führte (eben der erste Krieg der Welt). Dazu gibt es neben den eigentlichen Songs, die teils deutsche, teil englische Texte haben, immer wieder kurze erzählerische Einschübe, welche komplett in englisch gehalten sind. Dadurch führt ein roter Faden durch das komplette Werk und lässt es zu einem Konzeptalbum werden. Musikalisch wird die Geschichte durch opulenten, wuchtigen und symphonischen Pagan/Viking Metal untermalt, der deutlichst im Schwarzmetall verwurzelt ist, aber auch Folkeinflüsse nicht verbergen kann. Richtige Hymnen haben die Mannen um Bandleader Zagan da aufs Silizium gebannt, kleine Meisterwerke, die sich ins Gedächtnis brennen und einen nicht mehr loslassen. Ganz starkes Songwriting, das Wiedererkennungswert besitzt und eingängig ist, ohne allzu glatt und poliert zu sein.

Auch klanglich geben sich sechs Musiker keine Blöße, die können alle etwas an ihren jeweiligen Instrumenten. Besonders gefällt mir die nahtlose Integration der Geige, das wirkt organisch zusammenpassend und nicht aufgesetzt. Stimmlich verweilt Herr Zagan meist in keifenden Regionen, aufgelockert durch die ein oder andere Klargesangspassage. Auch die Produktion passt perfekt und der Umfang mit fast 65 Minuten sowieso.

Warum also nicht die Höchstwertung? Weil mich da drei Sachen ein wenig stören. Erstens verwirrt mich der ständige Wechsel zwischen Deutsch und Englisch ziemlich. Bei den Erzählstücken ist mir das ziemlich egal, aber bei den Songs wirft mich das doch leicht aus der Bahn. Zweitens bin ich mir nicht so sicher, was ich vom Stück "Andacht" halten soll. Wenn das Ding nicht ernst gemeint ist, passt es nicht zur Stimmung der restlichen Scheiblette, ist es ernst gemeint, muss ich da schon mal den bösen Ausdruck "schmalziges Pathos" in die Runde werfen. Ist ein wenig übertrieben, das Ganze. Und drittens ist die Coverversion des Streuner-Songs "Söldnerschwein" zwar gar nicht schlecht gelungen, aber auf einem Album, auf dem eine Geschichte erzählt wird, wirkt dieses Stück wie ein Fremdkörper, es trägt überhaupt nichts zum Gesamtwerk bei.

Die drei angemeckerten Punkte summieren sich bei mir zum Abzug eines Punktes, bleiben also noch fünf wohlverdiente Zähler. Schickes Album, das eine hohe Halbwertszeit hat und aus der Masse der Wald-und-Wiesen-Paganer deutlich heraussticht.

Hannes

5 von 6 Punkten

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