Review
Estuary - The Craft Of Contradiction
VÖ: 24. Oktober 2009
Zeit: 46:40
Label: Ibex Moon Records
Homepage: www.estuarymetal.com
Estuary (engl. für Flussmündung oder Ästuar) bieten uns Death Metal in absoluter Oldschool-Manier. Stellenweise melodisch, häufig thrashig und immer schön dem Bekannten nachgeeifert. Es gibt viele Soli, sehr viele Soli, treibende Double-Bass-Wände, einfach alles, was dem Deather und Thrasher von damals gefallen hat. Irgendwas Besonderes? Beim Anhören erst einmal nicht. So man sich die Band etwas näher ansieht, fällt einem auf, dass da in vorderster Reihe eine Frau zu sehen ist. Zdenka Prado heißt die Gute und würde es kein Bild von ihr geben, würde ich bezweifeln, dass es wirklich ein weibliches Geschöpf ist, denn ihr Gegrowle und Geshoute steht kein bisschen hinter dem ihrer zahlreichen Kollegen nach. Faszinierend.
Das war es dann aber auch schon an Besonderheiten. Alles andere spielt sich in den gewohnten Schemata ab, die die Musik vorgibt. Da wird alles so gemacht, wie es schon die Oma tat. An sich hören sich die einzelnen Tracks recht ordentlich an, der Sound ist gut, der Schlagzeuger legt sich richtig gut ins Zeug, der Bass kommt etwas kurz, die Gitarren spielen sehr melodisch. Es mangelt auch nicht an Ideen, wie sie gerade bei "Heirs To The Throne Of Fear" zu finden sind, welches für mich den Höhepunkt auf der Scheibe ausmacht, doch insgesamt gibt es zu wenige Momente, bei denen meine Ohren bei der CD sind und von der Musik gefesselt werden.
Mir präsentieren sich Estuary als Band, die mich live begeistern könnte, aber von CD wirkt alles zu einheitsbreiig, zu oft schon gehört, als dass ich es nochmals hören möchte. Sie haben sich einen abgegrasten Teppich ausgesucht, auf dem sie letzte Krumen zu finden hoffen.
Wer in den alten Tagen des Death und Thrash verharrt ist, der findet hier sicherlich etwas.
Anspieltipps: Creation Damnation, Heirs To The Throne Of Fear
Sophos