Review
Solenoid - Solenoid
Solenoid legen hier ihr selbstbetiteltes Debüt vor, das einen sehr weitgestreuten Fankreis ansprechen soll. Die Belgier sind tief im Heavy Metal der 80er Jahre verwurzelt, verstecken aber gleichzeitig ihre Rock-Wurzeln nicht und zeigen, dass sie auch die deftigere Schiene fahren können. Das Tempo variiert von schnell bis langsam, die Songs sind mal rockiger, mal metallischer und auch der Härtegrad wird ab und zu angezogen. So rocken Solenoid mal locker flockig dahin ("Out In The Cold"), lassen etwas Punk in ihre Songs einfließen ("Down The Dream", "Angelspray") oder die erwähnte NWoBHM-Sau raushängen ("Her Peace", "Puppeteer", "Whambambition", "Trashday"), öffnen sich dem ungewöhnlichen Einfluss des Stoner Rock ("One Armed Man", "Short But Swell", "Grandadhead") oder prügeln in bester Thrash-Manier nach vorne los ("Slayin'", "Divide").
Hört sich alles ganz nett an, ist es im Endeffekt auch, aber leider auch nicht mehr. Den Jungs fehlen irgendwo die großen Melodien und für meinen Geschmack auch etwas die Orientierung, was wohl an der stilistischen Vielfalt liegt. Mir scheint, Solenoid wissen noch nicht so recht, wo sie letztlich hinwollen und halten sich deshalb alle Möglichkeiten offen. Ob sie damit allerdings Erfolg haben, wird sich zeigen.