Review
Coerced Into Battle - Enemy Mine
Ja, was haben wir denn da? Eine Mischung aus Death Metal und Hardcore? Wie außergewöhnlich! Und so völlig untrendy! Na, Ironie mal beiseite, denn so wirklichen Metalcore oder Deathcore der üblichen Ausprägung machen Coerced Into Battle denn doch nicht, ein wenig hebt sich die Mucke vom derzeitigen Einerlei in diesem Bereich doch ab.
Bei Enemy Mine handelt es sich um das Debüt des Trios aus Oakland und darauf bieten sie die schon angesprochene Mischung aus (melodischem) Death Metal und Hardcore mit einer ganz kleinen Prise Thrash Metal. Zum Glück aber bleiben die HC-Anteile eher angedeutet und zeigen sich eher in der allgemein recht aggressiven Stimmung der Scheibe als in endlosen Breakdowns. Dafür glänzt das ganze Werk durch einen recht schmusigen Groove, das sorgt durchaus für Stimmung und Laune. Dir Gitarren braten kräftig das ganze Album über und wissen neben dem knackigen Riffing auch durch recht gefällige melodische Leads zu überzeugen und der Bass wummert gar erfreulich. Die Schießbude glänzt durch sehr variables Spiel, das auch vor ein paar Spielereien nicht Halt macht und so nicht nur für Zusammenhalt, sondern auch für Abwechslung und Unterhaltung sorgt. Die Vocals bewegen sich zwischen Hardcore-Bellen und Melodeath-Keifen, nichts Außergewöhnliches, aber auch nichts, was mir den Spaß an der Musik vermiest. Das Songwriting gibt sich einigermaßen variabel, mal geht's heftiger zur Sache, dann wieder etwas melodischer, das kann sich durchaus sehen und hören lassen. Einzig das akustische Instrumental "Addictions Dirge, Pt. 1" will nicht so recht auf die CD passen und wirkt deswegen ein wenig gezwungen. Vom Klang her kann man an der Scheiblette auch nichts großartig aussetzen, das kommt knackig und sauber aus den Boxen, wie es sich gehört. Dafür hätten die drei Herren aber noch ein oder zwei Songs mehr auf den Silberling packen können, 35 Minuten sind schon ein wenig dürftig.
Insgesamt erfinden Coerced Into Battle das Deathcore-Rad mit ihrem Debüt nicht neu, liefern aber eine brauchbare Scheibe ab, die ganz unterhaltsam geraten ist. Vier solide Punkte.
Anspieltipps: Constructing A Demon, As The Light Fades
Hannes
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