Review

Seit acht Jahren bewegen sich Shaq (voc.), Silz (git.), Mike (b.), Ineal (dr.) und Farley (keyb.) unter dem Namen OnSetCold in der britischen Szene. Seither gab es drei EPs namens Sadness, Pig und Like I Care sowie ein selbstbetiteltes Demo aus dem Jahre 2006, dem im Frühjahr 2008 das selbstbetitelte Debütalbum folgte.

Was es darauf zu hören gibt, ist insgesamt sehr fein, auch wenn es manchmal etwas wirr klingt und dem Quintett aus dem Nordwesten Englands zum Ende hin etwas der Schwung ausgeht. OnSetCold verarbeiten zu ungefähr gleichen Teilen ruppigen Death Metal und fiesen Black Metal mit Keyboardsound, wobei man aber gleich erwähnen sollte, dass die Keys alles andere als aufdringlich, zukleisternd oder nervig sind, sondern die Songs wunderbar ergänzen und ihnen somit einen ganz eigenen Flair verleihen. Zu den genannten Spielarten gesellt sich dann noch ein Schuss Metalcore, was sich in den teils sehr modern klingenden und groovigen Breaks niederschlägt und mir persönlich weniger gut reinläuft. Gesanglich zeigt sich Fronter Shag entsprechend vielfältig und deckt das ganze Spektrum von höllischen Growls über markerschütterndes Geschrei hin zu finsterem blackmetallischem Gekreische ab. Apropos finster, die Stimmung auf OnSetCold ist überwiegend sehr düster, was u.a. auch dem oben genannten Keyboard zugeschrieben werden muss.
Songschreiberisch gibt man sich sehr unkonventionell und bewegt sich oft und gerne abseits der klassischen Intro-Strophe-Refrain-Strophe-Pfade, was der Scheibe einerseits eine gewisse Frische verleiht, sie andererseits aber auch schwer zugänglich macht. Dazu kommt noch, dass durch die Massen an unterschiedlichen Riffs und vielen Breaks einige Songs etwas zerfahren wirken. Hier wäre an manchen Stellen weniger sicherlich mehr gewesen.

Für ein Debüt ist OnSetCold eine beachtliche Leistung, gerade im Hinblick auf die Komplexität der Songs, die der Band zwar manchmal zum Nachteil gereicht, aber überwiegend ein Markenzeichen der Jungs und des Mädels ist. Zudem ist OnSetCold soundtechnisch sauber und druckvoll in Szene gesetzt, was die Scheibe für Leute interessant macht, die sich mit oben genannten Stilen identifizieren und etwas Geduld beim Hören der Scheibe mitbringen!

Lord Obirah

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