Review
Artas - The Healing

Schwupp, so schnell geht's: Bandcontest gewonnen, gesignt bei Napalm, Debüt rausgehauen, Weltherrschafft. Oder?
Im Siegestaumel ums Goldene Kalb wurde leider übersehen, dass auf Platte zu bestehen eine größere Herausforderung ist als auf der Bühne. Dort geht so manches musikalische Detail im Soundbrei unter, die Kritikfähigkeit der Hörer kentert im Tankard. Artas haben, oh Novum, ein modernes, zorniges Album aufgenommen, eine stilistische Achterbahnfahrt, einen Bastard gar. Nun, Bastard ja, modern nein.
In zwölf Songs und einem Cover spielen Artas eine Mischung aus Death-, Black- und Metalcore. Dabei klauben sie aus jedem der genannten Genres die Früchte auf, die entlang der ausgetretenen Pfade liegen und an denen sich bereits entsprechend viele vergriffen haben. Death- und Blackpassagen erinnern an die Apokalyptischen Reiter, zumal oft mit deutschem Gesang begleitet. Stilfremde Songs zu covern ist auch nicht gerade kreativ, vor allem da "Gangsta's Paradise" bereits von den Deathern Ten Masked Men adaptiert wurde. Zwischendurch wird's kitschig und cleane Vocals wanzen sich ans Metallkernpublikum ran. Dieses wird mit The Healing vielleicht mehr Freude haben als ich. Letztendlich gibt's mit "Rhagenfels" und "Kontrol" dennoch zwei passable Nummern, die zumindest Potenzial offenbaren.
Mögen Heerscharen an metallischen Grünschnäbeln Artas' Platten kaufen, auf dass Napalm mittels der Einnahmen abseitigere, aber auch interessantere Bands werden signen können.
Fab