Review
Toxic Holocaust - An Overdose Of Death
Thrasher aufgepasst! Eine neue Band steht in den Startlöchern, euch die Ohren wegzupusten: Toxic Holocaust. Na gut, neu ist der falsche Ausdruck, gibt es die Combo doch schon seit neun Jahren und An Overdose Of Death ist auch nicht ihr Debüt, sondern schon der dritte Longplayer der Thrasher. Ok, ok, Band ist eigentlich auch falsch, denn die Kapelle besteht eigentlich nur aus Mainman Joel Grind, der alle Stücke geschrieben und eingezimmert hat, nur unterstützt von Zeke-Fellgerber Donny Paycheck.
An Overdose Of Death bringt dem Hörer die volle Thrash-Breitseite, gepaart mit räudiger Punk-Attitüde. Keine Feinheiten oder verspielte Parts, immer voll auf die Zwölf. Dabei kann man der Band nicht vorwerfen, sich an Trends wie Neo-Thrash oder sonstige Modeerscheinungen anzubiedern, die ganze Platte könnte auch Mitte der Achtziger herausgekommen sein. Herrlich unkompliziert und auf sympathische Art und Weise naiv geht Herr Grind da zu Werke, man fühlt sich wirklich 20 Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt. Leider auch bei der Produktion, die ziemlich dumpf, um nicht zu sagen stumpf aus den Boxen schallt. Gut, das ist bei dieser Art Musik jetzt keine Katastrophe und gibt dem Werk noch einen zusätzlichen Retro-Touch, sollte aber trotzdem erwähnt werden. Die meisten Songs sind recht kurz gehalten und kommen schnell auf den Punkt, nur wenige Stücke kratzen an der Drei-Minuten-Grenze. Diese längeren Tracks nehmen aber den Fuß auch mal vom Gaspedal, wobei man ganz deutlich spürt, dass die kurzen, knackigen Lieder der Band mehr liegen; da ist Drive und Schmiss drin, während die Midtempo-Passagen manchmal ein wenig unfokussiert wirken. Was mich aber wirklich an diesem Album stört, ist die deutlich zu hörende Verwandtschaft der Songs untereinander. Man merkt sehr schnell, dass alle Tracks aus einer Feder stammen und keine Fremdideen mit eingeflossen sind. Das ist oftmals ein Problem bei diesen Ein-Mann-Projekten und auch hier wird das Gesamtwerk mit der Zeit etwas eintönig. Da täten frische Ideen aus anderer Quelle sicherlich gut und würden zu einer Steigerung des Unterhaltungswertes beitragen. Ich will damit nicht sagen, dass die CD langweilig wäre, aber ein wenig mehr Abwechslung könnte nicht schaden, dann gäbe es auch eine richtig gute Wertung.
So bleibt es bei einer vorsichtig positiven Einschätzung dieses Rundlings. Fans von Bands wie Municipal Waste, Warbringer oder Fueled By Fire werden mit Sicherheit ihren Gefallen an diesem Werk finden.
Anspieltipps: Wild Dogs, Nuke The Cross
Hannes