Review

Die hellenischen Epic Metaller Reflection waren für mich bisher ein völlig unbeschriebenes Blatt. In den 17 Jahren ihres Bestehens ist mir kein einziger Song des aus Leo Stivala (Gesang), Stathis Pavlantis (Gitarre), John Litinakis (Bass), Iraklis Loukakis (Keyboards) und George Pavlantis (Schlagzeug) bestehenden Quintetts über den Weg gelaufen. Und wenn doch kann ich mich nicht daran erinnern. Nach mehrmaligem Genuss von When Shadows Fall (wobei es sich erst um das dritte Album der Griechen handelt) bin ich mir allerdings auch sicher, nichts verpasst zu haben, denn:

Erstens bietet When Shadows Fall trotz der Doomanleihen lediglich biedere Epic Metal/Rock-Durchschnittskost am unteren Ende der Skala. Dazu gesellt sich ein klischeebehaftetes und uninspiriertes Songwriting, das mit keinen Überraschungen oder außergewöhnlichen Einfällen aufwarten kann und irgendwie nie zum Punkt kommt.
Zweitens ist die musikalische Umsetzung keinen Deut besser ausgefallen. Die Riffs und Harmonien klingen nach "1000-mal gehört" und auch die landestypischen Farbtupfer im Klanggewand sowie der Versuch die Songs mit komplexen Gesangslinien aufzuwerten locken keinen Hund mehr hinterm Ofen hervor. Fehlende Tempowechsel geben der noch vorhandenen Aufmerksamkeit schließlich den Rest. Dauerhaftes Midtempogestompfe ist nun mal nicht der Weisheit letzter Schluss.
Drittens... der Gesang... mittelmäßig, ausdruckslos, eintönig, überzogene Theatralik - alles ist hier zu finden. Vor allem bei den Screams rollt es mir die Zehennägel auf. Das geht gar nicht. Wie dieser Herr bei Forsaken so eine gute Figur macht, ist mir nach der Darbietung hier ein Rätsel.

Zur Ehrenrettung sei gesagt, dass die Fünf zumindest mit "Serpent's Eye" einen guten Song abgeliefert haben. Dies ist aber insgesamt zu wenig und rettet das Album nicht vorm Untergang in der Ägäis.

JR

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