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Railway - Finally Back - The Very Best Of 20 Years

Railway - Finally Back - The Very Best Of 20 Years
Stil: Heavy Metal
VÖ: 25. Februar 2008
Zeit: 59:45
Label: Planet Rock Records
Homepage: www.railway-rock.de

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Mit Railway verbinde ich exaktamente eine Erinnerung. Und zwar an eine denkwürdige Sendung aus der Reihe Live aus dem Alabama (die Älteren wissen was ich meine). Da saßen jeden Montag abend allerhand junge Leute beisammen, diskutierten über wichtige Themen, und danach gabs noch ein schmackiges Konzert, das man am Fernsehschirm zumindest noch kurz verfolgen konnte. Moderiert wurde das Ganze von Amelie Fried und Werner Schmidbauer, gesprochen wurde über Gewichtiges wie Tschernobyl, Aids und andere fröhliche Angelegenheiten.

Und einmal, da war das Thema - Heavy Metal! Sich dieser Sache diskutierend zu nähern war schon damals amüsant, insbesondere da einige wahrhafte Koryphäen anwesend waren ("woasd scho, a dreckige Gitarren, an dreckigen Bass, woasd scho" - so beschrieb ein Diskutant, warum der Metal so spannend sei). Musikalisch war einiges geboten, das Hauptkonzert lieferten Warlock, die damals grade Hellbound herausgebracht hatten, der Support war Grave Digger, aber auch zur Auflockerung der Gesprächsrunden gabs vorher schon Musikeinlagen. Eine kam von einer Kombo namens Cacumen, die "Longing For You" schmetterten - später nannten diese Herren sich dann Bonfire. Aber noch vorher, da sagte eben Herr Schmidbauer die "Münchner Lokalmatadoren" an, und ins Bild sprangen fünf muntere Gesellen namens Railway. Den Song hatte ich seinerzeit nicht mehr lange im Gedächtnis, aber den Titel, der hat mich nie verlassen: "Lick It, Stick It". Auf so was muss man erst mal kommen, und so musste ein Song seinerzeit heißen.

Ja, und genau so steigen sie auf ihrer Comeback-Scheibe ein: eben mit diesem Titel. Die 19 Stücke, die auf Finally Back versammelt sind, entsprechen genau der Setlist, mit der sich Railway nach fast 20 Jahren auf der Bühne, genauer gesagt im Münchner Metropolis, 2006 zurückmeldeten. Geboten ist ein bunter Reigen, der alle Studioalben von 1984 bis 1996 umspannt, und dabei alle Hits der Karriere der Eisenbahnfahrer liefert. Und die war keinesfalls von schlechten Eltern: 1984 legten sie ihr Debut vor, 1985 legten sie Railway II nach und tourten mit Szeneflaggschiffen wie Motörhead, Manowar, Sweet, Bonfire und Doro. 1985 sah außerdem einen denkwürdigen Gig als Support von Twisted Sister im Circus Krone, und 1985 und 1986 gab man den Headliner beim Kist Festival in Budapest. Nachdem Gründungsmitglied Herman Janowitz 1988 verstorben war, folgten in den metalfeindlichen 90ern drei weitere Alben, bevor 1995 Schicht war.

Nachdem der Metal ja glücklicherweise wieder so sein darf wie er mal war, macht die Zeitreise mit Railway auch gehörigen Spaß: den geneigten Hörer erwartet klassischster Teutonen-Metal irgendwo zwischen Accept, Judas Priest, Warlock und anderen - so wie man das damals kannte. Angefangen von "Lick It, Stick It" über "D.O.A.", "Take It Away" und "Heavy Metal Fever": so klang das, als die Metal-Welt noch in Ordnung war und keiner was von Grunge, Emo und sonstigen Untaten wusste. Es regieren schneidige Riffs, eingängige Refrains und gschmackige Solo-Einlagen. Shouter Walter Wicha gibt abwechselnd das Dirkschneider-Reibeisen, den Halford-Schreikönig und den cleanen Balladen-Mann. Textlich geht's um Pahdy in da house, aber natürlich darf auch ein Antikriegslied nicht fehlen ("Rockets"). Als Gesamtpaket ist zu vermelden, dass die Songs ab der zweiten Hälfte etwas an kompositorischem Einfallsreichtum verlieren, aber am reinen Unterhaltungsfaktor fehlt sich gar nichts. Und außerdem, um den Kreis zum Anfang zu schließen: der Song aus Live aus dem Alabama hat nicht nur den besten Titel, sondern auch die freudigste musikalische Inszenierung. Also, was soll man sagen - finally back: gut so!

Holgi

5 von 6 Punkten

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