Review
Nucleus Torn - Knell
VÖ: 22. Februar 2008
Zeit: 56:07
Label: Prophecy Productions
Homepage: www.nucleustorn.ch
Knell ist das zweite Machwerk des Schweizer Ensembles Nucleus Torn. Dem voraus gegangen ist Nihil, welches im Jahr 2006 das Licht der Welt erblickte.
Wobei es die Schweizer gar nicht so sehr mit dem Licht haben. Vielmehr haben sie sich die dunkle Seite der menschlichen Seele auf das Banner geschrieben. Denn die schlicht eins bis vier betitelten Songs (wobei Song Nummer drei mit guten 30 Minuten Spielzeit zu Buche schlägt) strahlen alles andere als Lebensfreude aus. Es geht hinab in tiefe Melancholie, in Trauer, Depressionen oder einfach nur in die Stille. Denn dieser bedient sich Nucleus Torn reichlich. Hier eine zartes Piano, eine verirrte Querflöte, eine dominante Orgel, und dann wieder Stille. Stille, die von kurzen, heftigen Ausbrüchen mit harten Gitarren und Schlagzeug durchbrochen wird. Diese Eruptionen währen jedoch nicht allzu lange, und schon kehren ruhige oder gar stille Momente zurück. Das Album "lebt" von der Dynamik von laut und leise. Und vom Gesang von Maria D'Alessandro und Patrick Schaad, die sich hier jedoch nicht dem Gut-gegen-Böse-Duell hingeben, singen beide doch klar. Während mir der weibliche Gesang durchaus zusagt, zeigen sich bei den männlichen Parts durchaus Schwächen. Der Gesang kommt klagend, fast anklagend, vieles verneinend, aber leider auch etwas eindimensional.
Knell ist ein schwieriges Stück Musik, wandelt es doch weitab von altbekannten musikalischen Schemata. Harmonien geben sich mit Disharmonien und Klangexperimenten die Klinke in die Hand. Wahrlich kein leichtes Stück Musik, welches sich zudem auch nach mehrmaligen Hören nicht ganz erschließen lässt. Definitiv keine Musik zum mal eben neben bei Anhören. Am besten empfiehlt es sich abends in einem abgedunkelten Raum, höchstens eine Kerze. Auf Dauer ist die Stunde Klang jedoch durchaus anstrengend.
Nicht für labile Menschen geeignet.
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