Review
Billy Cross - Life Is Good
Kennt ihr das, wenn in irgendeinem Aktionfilm der Held in eine dieser typischen amerikanischen Kneipen kommt, wo diverse alte und mittelalterliche Typen an der Theke hängen und sich gerade amtlich volllaufen lassen? Der verschwitzte dicke Barkeeper steht hinter'm Tresen, poliert mit einem dreckigen Handtuch seine Gläser und im Hintergrund läuft diese seltsame Schmalzrock, Blues und Country Musik?
Dann könnt ihr euch ungefähr vorstellen, was Billy Cross für Mucke fabriziert. Denn Life Is Good könnte eben diese Hintergrundmusik sein, manchmal todtraurig und vor Schmalz nur so triefend ("I Don't Need You", "A Reasonable Man" oder "Has Anybody Seen My Girl"), manchmal herzerfrischend und geradeaus rockig ("Byron Keats And Shelly", "There's More To Love") oder einfach nur bluesig-melanchomisch ("Nobody's Playing the Blues", "Rebel Without Applause"), aber textlich immer klischeebehaftet. Der Name Billy Cross dürfte dem ein oder anderen vielleicht bekannt sein, denn der Gute hat schon mit Größen wie Bob Dylan oder Meat Loaf die Bühne geteilt. Und mit seinen jetzt gut sechzig Jahren hat der Mann natürlich auch entsprechend viel Erfahrung und Routine, was man den Songs auch anmerkt, denn das Material kommt meist ziemlich entspannt und souverän aus den Boxen. Aber das Alter macht auch vor Billy Cross nicht halt, was sich darin zeigt, dass manche seiner Gesangspassagen ein wenig gezwungen und gepresst wirken.
Alles in allem ein Album, das mehr zur Kneipenbeschallung oder als wirklich seichte Hintergrundmusik taugt als zum abrocken und Party machen, aber trotzdem macht Life Is Good Spaß. Für Leute, die mit offenen Ohren durch die Musikwelt gehen!
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