Review

Mit Living On The Edge war dem spanischen Kopf der Truppe ein ordentliches Stück gekonnter Rock entschlüpft, dem nun zu Beginn des neuen Jahres der nächste Longplayer folgt. Fly To The Sun wurde dieser bezeichnet und soll die konsequente Weiterentwicklung darstellen. Mal sehen.

Zunächst einmal fällt sogleich auf, dass Jordi Sandalinas jemand anderes ans Mikro berufen hat, als es noch auf dem Debut-Album der Fall war. Rick Altzi heißt der gute Mann, der nun mit rauer Stimme den Rock in Worte fasst. Auch wenn sein Vorgänger Apollo Papathanasio kein schlechter war, so muss man doch eingestehen, dass der Neue kraftvoller und einfach rockiger wirkt. Ein angenehmer Aspekt. Aber wir wollen mal lieber uns der Musik widmen.

Beim Debut legten die Jungs mit der ersten Minute los und hörten erst wieder auf, als die letzte Note gespielt war. Das auf eine sehr angenehme, begeisternde und gelungene Art und Weise. Fly To The Sun wird mit dem Titelsong eröffnet und ich werde das Gefühl nicht los, dass die Jungs irgendwie unter Zeitdruck stehen. Der Song hat noch nicht mal richtig angefangen, schon stecken sie mitten im Refrain und ehe man sich richtig umgehört hat, ist man schon beim nächsten Lied. Nach spätestens dem fünften ist man nicht mehr ganz so unglücklich über dieses Phänomen, plättschert mittlerweile die Scheibe doch sehr eintönig aus den Boxen. Es soll jetzt nicht heißen, dass der Sound nicht stimmig wäre. Die Jungs verstehen ihr Handwerk, aber das Song- und Lyricwriting hinterlässt stellenweise einen sehr unbefriedigenden Eindruck. Gerade Bridge, Refrain und Grundmelodien könnten viel mehr Ohrwurmcharakter gebrauchen.

Ich habe mir die CD mittlerweile etliche Mal angehört, da es doch immer wieder Silberlinge gibt, die erst beim zehnten oder zwanzigsten Mal anhören zünden. Ich warte noch. Zumindest einen Lichtblick habe ich auf jeden Fall gefunden. Der allerletzte Song "Seasons In The Sand" weiß zu begeistern.

Schade - ich hatte mir mehr erwartet. Viel mehr. Leider kann ich hierfür kaum eine Kaufempfehlung abgeben. Auch wenn ich nach dem Debut viel auf die Band gesetzt habe, so muss ich doch sagen, dass diese Scheibe meine Erwartungen nicht erfüllt haben. Vielleicht waren diese aber auch einfach zu hoch...

Anspieltipp: Seasons In The Sand

Sophos

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