Review
Inner Aggression - Beginning Of An Inner War

VÖ: 25. August 2007
Zeit: 46:47
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.inneraggression.de
Hatte ich im Oktober bereits das Vergnügen, Inner Aggression live zu sehen, war ich gespannt, wie sich die Jungs auf Scheibe machen würden. Also ab in den Player mit Beginning Of An Inner War, dem Debütalbum der fünf Erbendorfer. (Für den topographisch nicht ganz so bewanderten Leser: Erbendorf liegt im oberpfälzischen Niemandsland westlich von Bayreuth).
Nach einem kurzem Intro geht's gleich ganz schmissig mit "Ahnerausch" los, ein Stück, das sich nach mehrmaligem Genuss als echter Ohrwurm entpuppt. Melodisch, abwechslungsreich, kraftvoll, langsame Parts, die dann immer wieder vom Schlagzeug vorangetrieben werden. Dazu die druckvollen Vocals von Sebi, zwischen leichten Growls und relativ tiefem Gekreische wechselnd. Und auch danach lässt die Songqualität nicht nach - was mir aus dem Boxen entgegendröhnt (die Mucke verlangt nach einer gewissen Lautstärke) ist ein angenehmer Mix aus Melodic Death- und Blackmetal, frech, schwungvoll, ausdrucksstark. Durchsetzt von erfrischenden Gitarrensoli (aus meinem Munde will das was heißen, bin ich doch meist kein Freund von Selbigen, jedoch hält sich das "Gefrickels" absolut in Grenzen), eingängigen Bassläufen und Tempowechseln.
Neben "Ahnenrausch" haben es mir "Beauty Storm of Bloody Revenge" - das einzige Stück mit englischen Lyrics - und das flotte "Im Sturm dieser Tage" angetan, wobei zu sagen ist, dass der Silberling keine "Lückenfüller" aufweist, sondern alle Songs auf hohem Niveau dargeboten werden. Inner Aggression schaffen es, einen unverwechselbaren Sound zu fabrizieren, der in sich viel Kurzweil bietet, jedoch unterscheiden sich die Stücke voneinander nicht allzu sehr. Das ist aber wirklich der einzige Kritikpunkt, den ich unterzubringen habe.
Die sehr poetischen, teilweise altertümlich anmutenden Texte kann man wohl am ehesten in die Kategorie "Pagans" einordnen - alte Götter werden besungen, das heidnische Leben in all seinen Aspekten geschildert.
Beginning Of An Inner War gehört definitiv in die Sammlung jedes nicht zu engstirnigen Death- oder Blackmetallers und ist sein Geld mehr als wert. Bei der Produktion (in Eigenregie) kann sich der ein oder andere "Profi" mehr als eine Scheibe abschneiden - da gibt's wirklich nichts zu meckern. Von mir gibt das mit Debüt-und Underground-Bonus sechs Punkte. Des weiteren hoffe ich, in Zukunft mehr von Inner Aggression zu hören. Beim nächsten Konzert in München werde ich gewiss zugegen sein.
Tarnele