Review
Shamrain - Goodbye To All That
VÖ: 30. November 2007
Zeit: 49:49
Label: Spikefarm Records
Homepage: www.shamrain.net
Shamrain machen Musik für die dunklen Tage im Jahr, sehr athmosphärisch, sehr melodisch, fast schon poppig-traurig. In vielerlei Hinsicht erinnern die fünf Finnen dabei an ihre Landsmänner von HIM, auch wenn sie noch einen Tick depressiver und melancholischer zu Werke gehen. Gleichzeitig werden sie aber nie so kitschig wie die berühmteren Kollegen. Vielleicht liegt das daran, dass die Stimme von Sänger Mika Tauriainen, auch wenn sie der von Ville Valo in Sachen Ausdrucksfähigkeit und Wandelbarkeit in nichts nachsteht, nicht gar so schluchzend und gefühlsbeladen eingesetzt wird. Sie erinnert vielmehr an die Stimme von Mathias Sayer von den Farmer Boys. Die Lieder sind oberflächlich eingängig, offenbaren jedoch bei mehrmaligem Hören eine Tiefe, die man ihnen anfangs gar nicht zugetraut hätte. Melodien, die einfach genug sind, um zum Mitsummen zu animieren, aber abwechslungsreich genug, auch auf Dauer nicht langweilig zu werden. Eine nahezu perfekte Synthese aus Eingängigkeit und Komplexität.
Die Lieder an sich könnten allerdings noch ein bisschen mehr Variabilität vertragen. Beim nebenbei Hören fließen sie ineinander über und werden nicht als separate Entitäten wahrgenommen. Man muss sich teilweise sehr konzentrieren, um die einzelnen Songs auseinanderzuhalten. Dies verleiht dem Album zwar eine enorme Kohärenz und es wirkt somit wie aus einem Guss, aber geht wie gesagt ein wenig auf Kosten der Spannung.
Ein wenig mehr verschiedene Tempi eingebaut, ein wenig mehr Schwung und Shamrain sind auf einem verdammt guten Weg.
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