Review
Wasteland - Do Or Die
VÖ: 01. Dezember 2007
Zeit: 47:37
Label: Bad Land Records
Homepage: www.wastelandband.de
Bikerrock aus Bavarien? Ist doch einmal etwas ganz Ungewöhnliches. Aber das gibt's wirklich und zwar nicht erst seit heute, sondern glatt schon 16 Jahre lang! Wasteland heißt die Band, deren Mitglieder aus dem Großraum München stammen und die schon die Ehre hatten, als erste europäische Band beim grossen Harley-Treffen in Sturgis zu spielen (1998 war das). Wenn das nicht adelt...
Ja, Wasteland machen Bikermucke; Blues, Boogie und Rock'n'Roll-geschwängerter Hard Rock, der fast schon unverschämt an AC/DC erinnert, mit deutlicher Southern Rock-Schlagseite und sogar ein paar Anklängen an alte Whitesnake. Beim Genuss der aktuellen CD drängen sich dem Hörer unweigerlich Bilder von staubigen Straßen, dicken Maschinen, leicht bekleideten Soziösen, Dosenbier und anderen Charakteristika der Bikerszene auf. Und auch wenn hemmungslos bei Bands wie den schon erwähnten AC/DC oder z. B. Molly Hatchet geklau... äh, geborgt wird, macht die Musik von Wasteland doch einen Heidenspaß. Beste Partymucke, die auf jeder Fete für gute Laune sorgen dürfte. Da auf dieser Scheibe in mehreren musikalischen Lagern gewildert wird, kommt auch so schnell keine Langeweile auf, der Rundling verträgt sogar den ein oder anderen Druck auf den Repeat-Knopf. Allerdings sollte das nicht der einzige Regler oder Knopf an der Anlage sein, der betätigt wird, denn die etwas dünne Produktion schreit doch ganz deutlich nach einer Nachbearbeitung mit dem Equalizer. Grad beim Schlagzeug kommt in den Standardeinstellungen nicht wirklich Druck auf, da kann der geneigte Hörer ruhig mal den Bassregler ein wenig weiter als normal aufdrehen. Und ein weiteres, wenn auch kleines Manko stellt für mich die etwas brave Performance dar: Ein wenig rotzigeres Herangehen hätte der Outlaw-Attitude besser gestanden als die solide, dabei aber auch etwas biedere Herangehensweise, die auf "Do Or Die" geboten wird. Wirklich schlimm ist das allerdings nicht, denn dazu muss man schon recht genau hinhören und das macht beim Feiern eh niemand! Wo dieser Kritikpunkt aber recht deutlich wird, sind die beiden Coverversionen, die ihren Weg auf den Silberling gefunden haben: Geht die Leistung der Band bei Donna Summers Disco-Klassiker "Hot Stuff" noch einigermaßen in Ordnung, kommt bei der drölfundzwölfzigsten Neuauflage von Sweets "Ballroom Blitz" bei mir nur noch Langeweile auf, weil diese Version hier sich einfach nicht großartig von den meisten Vorgängern unterscheidet.
Insgesamt überwiegt aber der positive Eindruck, den der Rundling bei mir hinterlassen hat, gute Laune wird schon fast garantiert.
Hannes