Review
Debase - Unleashed
Doom? Thrash? Traditioneller Metal? Oder einfach nur fett? Egal welche Schublade man auch aufmachen will, Debase passen mit dem hier vorgelegten Album in keine rein. Oder in alle - ganz wie man die Sache sieht.
Als erstes fällt die düstere Grundausrichtung des Sounds der fünf Schweden auf. Die Songs sind durch die Bank eher langsam gehalten - die einzige Ausnahmen bilden die von der Doublebass regierten Stücke "Elected" und "Hellraiser" - und werden von recht dunklen Bassläufen (Micko Twedberg) und unheilvoll klingenden Drums (Johan Hellgesson) vorangetrieben. Die Gitarren (Jonas Karlgren und Sigge Riesbeck) passen sich dieser Gesamtstimmung an und verleihen den Songs einen richtig schönen, fetten, düsteren Groove. Sänger Michael Hansson gibt dem Sound dann noch das gewisse Etwas. Ohne diesen intensiven und druckvollen Gesang würde das Ganze nicht mal halb so gut klingen. Auch Glenn Danzig könnte das hier nicht toppen.
Hört man sich die Scheibe öfter an, fallen dann doch einige Parallelen zu anderen Bands auf. "Schizofrenia" klingt ein wenig nach Machine Head, andere Songs erinnern teilweise an Black Sabbath oder auch Priest. Debase picken sich hier und da ein paar Elemente raus, verarbeiten diese und würzen damit ihren eigenen Sound. Und, so nebenbei bemerkt, für fünf Jungs aus Schweden ist das ein ziemlich unschwedischer.
Einzig und allein ein wenig mehr Abwechslung hätte dem ganzen gut getan. Die elf Tracks grooven wie Sau, aber damit allein ist es halt nicht getan. Auf Dauer fehlt hier der letzte Kick. Eigentlich mag ich mir gar nicht vorstellen, was für eine Hammerscheibe Debase einspielen könnten, wenn neben den momentanen Elementen noch ein paar mehr Melodien und coole Hooklines eingestreut werden würden. Bleibt unter dem Strich ein recht gutes Album, das die vier Punkte knapp verfehlt.
JR
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