Review
Final Aphorism - Past And Future Concentrate
VÖ: Dezember 2006
Zeit: 50:06
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.finalaphorism.com
Past And Future Concentrate ist das selbst produzierte Debütalbum von Final Aphorism, einer Band aus dem österreichischem Untergrund (aus der Umgebung von Wien), das bereits Ende 2006 erschienen ist und nun auch bei uns vorliegt. Was die damals noch sechs (inzwischen hat Michael Frick die Band verlassen) Musiker hier vorlegen, ist durchaus hörenswert, wenn wohl auch nicht Jedermanns Sache. Zu hören ist melodieorientierter (Death) Metal mit vielen irischen und skandinavischen Folkeinflüssen, der aber auch Elemente der Klassik mit einbindet. Allerdings wird auf Folkinstrumente zumeist verzichtet, wodurch die Songs mehr Härte erhalten. Die Verbindung der verschiedenen Elemente ist stimmig, allerdings brauchte ich einige Spins, um wirklich reinzukommen. Der Gesang ist meist deathig, wechselt aber auch mal in höhere Stimmlagen. Die Texte sind in deutsch und englisch gehalten und sicherlich nicht bar jeglichen Humors. Wenn es da in "Blutritual" heißt: "komm und trink mein Blut" so hat man nicht das Gefühl, es hier mit satanistisch angehauchten Schwarzmetallern zu tun zu haben, der selbstironische Unterton ist nicht zu überhören.
Final Aphorism überraschen den Hörer mit einem Intro, das keinerlei Ähnlichkeit mit den gängigen Intros hat, die in letzter Zeit so en vogue sind. "Wesenheiten" bedient sich des Obertongesanges (selbst gesungen und nicht eingespielt) und könnte genauso gut auf einer Dead Can Dance-Scheibe, wenn nicht sogar einer mongolischen Folkscheibe, zu finden sein. Der Obertongesang wird auch in einigen anderen Stücken verwendet, allerdings hätte ich mir zumindest ein Stück gewünscht, das mehr Bezug zum Intro nimmt. "814" ist die rein instrumentale Interpretation jenes Bachstückes, dass auch die Hintergrundmusik des ersten Tetris war. Aus den restlichen Songs sticht ansonsten noch "Morgenstern" hervor, das deutliche Blackeinflüsse hat. Zum Anspielen kann ich noch "My Murdering Kind" empfehlen - das mit schönen Riffs der Marke Skandinavien beglückt - sowie das letzte und mit acht Minuten längste Stück auf dem Album mit dem schönen Titel "HosenträGer", das mich stark an die Münchner Untergrundler Sulphor erinnert.
Im Ganzen haben die Österreicher ein solides Debüt hingelegt, das für eine Eigenproduktion mehr als ordentlich produziert ist. Hörproben gibt es auf der Homepage sowie der Myspace-Seite von Final Aphorism, die ich jedem ans Herz legen will. Und wenn diese zusagen: das Album gibt's für nicht mal 12.- Euro - die sind es allemal wert, den Untergrund unseres Nachbarlandes zu unterstützen!
Tarnele
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