Review
Various Artists - A Worldwide Tribute To The Real Oi - Part 2
Onno Cromag und Roger Miret haben wieder zugeschlagen und zum zweiten mal eine Reihe internationaler Bands für einen Oi-Tribute-Sampler verpflichtet.
Die Aufmachung ähnelt stark dem ersten Sampler, so dass sich die Kritiker des ersten Samplers wieder die gleichen Kritikpunkte, wie z. B. zu starke Heroisierung monieren dürften. Sieht man davon mal ab und reduziert diese CD nur auf die Musik, dann erwarten den Hörer liebevoll gecoverte Songs alter Oi-Heroen wie z. B. The Blitz, Peter And The Test Tube Babies, The Business und Cock Sparrer.
Gleich dem ersten Teil gibt jede Band zwei Beiträge zum besten. Die Bandauswahl unterscheidet sich dabei aber komplett vom ersten Sampler. Roger Miret ist diesmal mit seinem Sideproject "The Disasters" vertreten, das, sofern man das anhand dieser zwei Tracks beurteilen kann, sehr stark in Richtung alte Oi-, Street Punk-Einflüsse, schielt. Der Rest der vertretenen Bands klingt nicht mehr ganz so klangvoll, wie beim ersten Sampler. Namen wie Ryker's, Sick Of It All, Stampin' Ground und Agnostic Front haben mich zumindest mehr angesprochen, wie z. B. Ignite, Vision und Murphys Law. Wobei SG und Ryker's wahrscheinlich die einzigen Bands sind, die alte Oi-Klassiker wie alte Thrashklassiker klingen lassen... ;-)
Trotz der Flaute an grossen Namen macht auch der neue Sampler eine gute Figur. Die Vorlagen sind über jeden Zweifel erhaben und sogar Ignite liefert einen mehr als hörenswerten Beitrag ab, was man anhand der eigenen CDs eigentlich nicht erwarten konnte (ja, ich geb's zu: Ignite geht mir ziemlich am Arsch vorbei und nein, ich kann die Lobeshymnen der Fachpresse für mich nicht nachvollziehen!).
Für einen Re-Tribute konnte man diesmal Millwall Roi (die Gotta Go von Agnostic Front mehr schlecht als recht covern) und Last Resort (mit She's A Skinhead Girl Warrior von Warzone am Start) gewinnen.
Tja, was soll man sagen: wen die Hool-Attitüde stört, sollte besser nicht zugreifen. Wer damit keine Probleme hat, kann sich den Sampler ruhigen Gewissens zulegen, auch wenn die Genialität des Vorgängers nicht ganz erreicht wird.
Andreas
Ohne Wertung
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