Review

Drei Jahre nach dem letzten regulären Studioalbum wartet die schwarze Horde mit einer neuen Langrille auf. Viel hat sich in dieser Zeit bei den Belgiern getan, der markanteste Einschnitt ist wohl der Weggang des langjährigen Sängers Sabathan, der wohl von einigen Fans vermisst wird. Nun hat Gitarrist Nornagest zusätzlich zu den sechs Saiten auch den Gesang übernommen. Doch wer Enthroned auf dem diesjährigen Up From The Ground-Festival live gesehen hat wird bestätigen, dass sie livehaftig nichts eingebüßt haben.
Nun gilt es also, diesen Weggang auch auf CD zu kompensieren. Und ich muss sagen, das ist mehr als gelungen. Herausgekommen sind zehn Songs (inkl. dem als Intro geltenden "Ingressus Regnum Spiritus" und dem Outro "Antares"), die zeigen, was die Belgier so drauf haben. Und was mit dem Appetizer "Tellum Scorpionis" auf dem UFTG bereits angedeutet wurde, wird hier fortgeführt. Schöner, schnörkelloser Black Metal, wie ihn das dunkle Herz begehrt. Dabei erschaffen Enthroned die für Black Metal nötige Atmosphäre. Die Songs sind zwischen Raserei und stampfendem Midtempo angesiedelt, was das Album extrem kurzweilig erscheinen lässt. Auch das kleine nötige Quäntchen Melodie ist hier zu finden.
Gleich beim Opener "Pray" werden keinerlei Gefangenen gemacht. Schnell brettert hier der Black Metal-Zug über einen hinweg, unterbrochen durch eine kurze groovende Midtemposequenz. "Deviant Nerve Angelus" beginnt dagegen eher ruhig und andächtig, steigert sich dann jedoch urplötzlich zur Raserei, bei der die Double-Bass-Maschine so gut wie kaum still steht.
Mit Tetras Karcist melden sich die Belgier eindrucksvoll wieder auf der musikalischen Bildfläche. Nur die Spielzeit ist arg kurz geraten.

Ray

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